Wir haben den roborock S6 jetzt etwa 5 Wochen im täglichen Einsatz (1016 qm in 1184 min) daher denke ich, dass es an der Zeit ist, mal aufzulisten, was bisher gut lief, was schlecht ist und wo es zwischendurch gehakt hat.
Zur App:
Ich nutze die Mihome App in deutscher Sprache auf einem Android Smartphone.
Das installieren der App als auch des Roboters war easy und problemlos. Einige User berichten von Problemen, wenn gewisse Kriterien für ssid und WLAN Passwort not erfüllt sind. Problematischer war die Erstellung eines mihome Accounts, da mein Mailanbieter die Nachrichten nicht durchgelassen hat. Nichtmal in den Spam Ordner. Wechsel der Mailadresse hat dann aber geholfen.
Das ist übrigens auch der Grund, warum ich die roborock app nicht nutze. Dort kann man sich nur mit einer Telefonnummer anmelden, was an sich schon undifferenziertes Unwohlsein auslöst. Da aber selbst nach mehreren Versuchen keine RegistrierungsSMS ankamen und es keine Möglichkeit gibt, anderweitig ein Konto anzulegen, blieb es bei mihome.
Dort kann man für den saugroboter auch einen shortcut anlegen, sodass man auf die App direkt in der Oberfläche für den S6 landet und nicht erst über Untermenüs dort hin navigieren muss.
Die deutsche Übersetzung ist in Ordnung, wenn auch hakelig. Ob die jemals verbessert wird, weiß ich nicht, ist aber auch nicht dramatisch, da man keine funktionseinbußen (mehr) hat.
Die Navigation ist mehr oder weniger intuitiv.
Anfangs war ich der Meinung, dass die Fernsteuerungsfunktion zu verschachtelt und versteckt ist. Beim vorwerk vr300 habe ich sie häufig genutzt, um den Roboter nicht auf dem Bauch liegend unterm Sofa hervorziehen zu müssen,dadort die Ladestation stand.
Der roborock bietet einem allerdings die Möglichkeit, ihn direkt an einen in der Karte markierten Punkt zu schicken und findet danach auch automatisch seine Ladestation wieder. Der Kobold konnte das im fernstuerungsmodus nicht.
Ein schönes gimmick wäre es, als schnellzugriff einen Ort festlegen zu können, zu dem der Roboter dann fährt. Als weitere Option neben komplettreinigung, einzelraumreinigung und bereichsreinigung. Dann könnte man zum beispiel den Ort markieren, an den man den Roboter immer schickt, um ihn zu reinigen j d zu entleeren. Also eine "fahre zum Mülleimer" Funktion. Das wäre das Tüpfelchen auf dem I und einfach noch bequemer, als es jetzt schon ist.
Die App selber läuft relativ stabil. Ich wurde bisher einmal komplett ausgeloggt und musste mich danach neu einloggen. Das könnte allerdk gs etwas mit dem Android Update zu tun haben, dass in dieser Zeit durchgeführt wurde.
Mehrfach hat es nicht funktioniert, die App über den shortcut zu starten, es hieß "Gerät nicht gefunden". Ein starten der mihome app ließ die App dann nach installierten Geräten suchen und der Roboter war wieder da.
Ansonsten lässt sich alles in der app einstellen. Bereichsreinigung, alles, einzelraum, etc.
Einzelraumreinigung funktioniert nur mit aktivierter Kartenspeicherung (beta).
Für mich und meine (chinesischen, Henne78 ) Wohnverhältnisse (60qm in 6 Räumen) funktioniert die Kartenspeicherung sehr gut. Wer aber mehrere unterschiedliche Etagen verwalten will, wie roborock es versprochen hat, kann das (vorerst? Bis auf weiteres?) nicht.
Im ersten Durchlauf hat der roboter eine Karte angelegt und Räume eingeteilt, wie er sie erkannt hat. Diese musste ich noch etwas nachbearbeiten, bis sie tatsächlich dem Grundriss entsprachen.
Der Roboter aktualisiert bei jeder Fahrt die Karte. Merkt sich also, wo Möbel stehen, irgendwas im Weg rumliegt oder ob eine Durchfahrt plötzlich blockiert ist. Dies führt dazu, dass der Roboter einen kartierten raum als nicht erreichbar speichert, wenn er bei einer Reinigung an der geschlossenen Tür vorbeigefahren ist. Will man (nur) diesen Raum jetzt später saugen lassen, meldet er, dass der Bereich nicht erreichbar ist und startet die Reinigung nicht. Er muss erst die Tür als geöffnet erkennen. Entweder, in dem er nur den Bereich vor dem Raum erneut saugt, oder den Bereich mitsaugt.
Bei mir war das bisher nur einmal der Fall, dass ich den kleinen Flur noch einmal mitsaugen musste. Finde ich persönlich nicht weiter tragisch, da ich die Türen eh fast nie geschlossen habe.
Der Roboter hat bei mir zwei mal seine Karte während der Fahrt verloren und fing an, eine neue anzulegen. Beim ersten Mal habe ich massiv an den Einstellungen rumgespielt und ständig Reinigungen gestartet, verändert, abgebrochen und unterbrochen. Spielkindsyndrom.
Das andere mal war, als ich den roboter gereinigt habe. Ich trug ihn von einem Raum in den anderen, und legte in auf den Rücken. Als ich fertig war, drehte ich ihn wieder auf die Räder. Während der ganzen Prozedur war der Roboter eingeschaltet. Wieder auf den Rädern, versuchte er sich nun zu verorten, was aber nicht klappte, da er eingekeilt war zwischen raumecke, Mülleimer, Staubsauger und mir, der ich neben ihm kniete.
Beide male konnte ich aber über die app innerhalb von Sekunden die Karte wieder herstellen,auf der er auch dann auch wieder finden konnte. (beim zweiten Mal stellte ixh ihn fix in eine andere Ecke, die er wieder erkannt hat)
Kartenspeicherung und Raumeinteilung funktioniert also gut.
Von der einzelraumreinigung bin ich mittlerweile ein riesen Fan. Ursprünglich hielt ich es für ein nice to have, mittlerweile ist es eines der Hauptargumente für den S6.
Dadurch, dass ich Katzen habe, stehen kleine bettchen,futterschalen etc. Rum. Ich habe nun kann ich ei und zimmer Roboter fertig machen, nur das saugen und dann zum nächsten übergehen. Ich kann entspannt in einem Raum Aufgaben erledigen, während der Roboter die anderen Räume reinigt. Oder man lässt morgens alles saugen bis auf das bad mit nassem oder feuchtem Boden und holt dieses am Abend nach, wenn alles wieder trocken ist.
Alles in allem gibt mir die einzelraumreinigung eine unheimliche Flexibilität, von der ich nicht gewusst habe, dass ich sie brauchen werde. Der vr300 konnte nur alles saugen, sodass jede reinigung bewusst geplant und organisiert werden musste. Nun passiert das alles nebenbei, weil es sich eben auch etappenweise in den Alltag einbinden lässt.
Der Roboter selbst:
Er saugt. Unauffällig. Leise. (fast) überall.
Ich glaube, das größte Kompliment, dass man einem Gerät machen kann, ist zu sagen, dssses einfach funktioniert.
Der Roboter fährt strukturiert seine Bahnen und kommt mit Hindernissen sehr gut klar. Manchmal hat er sich zwischen den Stuhl einen eines Stuhls festgefahren, was ich beheben konnte, in dem ich ihn einfach anders hinstelle. Manchmal bleibt er mit seiner Seitenbürste am kuhfell auf dem Wohnzimmerboden hängen und eiert ein bisschen rum, bis er sich dort befreit hat. Aber er befreit sich. Als naturprodukt ist dieses Fell einfach unregelmäßig geformt und wirft hier und da falten, das kann man dem Roboter nicht zum Vorwurf machen, gerade, weil er ja immer irgendwie aus dieser Situation rauskommt. Übrigens fährt der S6 sehr sanft gegen Hindernisse wie Möbel. Nichtsdestotrotz würde ich mir wünschen, dass der bumper nicht nur unten, sondern auch oben gummiert wäre, genauso wie der Turm des LDS weicher sein könnte. Empfindliche Möbel können durch das Plastik Kratzer davon tragen.
Natürlich kann man jetzt sagen, dass man da auch was drankleben kann, wäre trotzdem schön,wenn das werksseitig gelöst worden wäre.
Ebenfalls werksseitig verbessert werden könnte das omnidirektionale Rad. Diese Kunststoffrolle vorne am Roboter hat nach einiger Zeit furchtbar angefangen zu quietschen. Etwas Silikonspray an die Achse hat dies zwar behoben, nichtsdestotrotz hätte man die auch im Werk schmieren können oder zumindest im Handbuch darauf hinweisen müssen, dass dies fester Bestandteil der regelmäßigen Wartung bzw Reinigung sein sollte.
Wo wir beim Thema wären.
Hier einmal der Roboter bei seiner ersten Reinigung nach 4 Wochen (und über 900qm gereinigter Fläche) die über das übliche behälter entleeren und Filter ausklopfen hinausging:
Mit einem feuchten Lappen ausgewischt waren dann auch die Striemen weg.
Schwer beeindruckt bin ich von der hauptbürste:
-Keine fusseln in den Borsten.
-ganze 3 Haare, die sich um die Bürste gewickelt haben, aber nichts bei den Lagern. Und das trotz 2 Katzen, einem Menschen mit langen Haaren und einem Menschen mit mittellangen Haaren. Die Rundbürste des kobilds musste häufig freigeschnitten werden und sammelte auch Dreck zwischen den Borsten.
Die seitenbürste ist unauffällig. An der Bürste habe ich nichts gemacht, nichtmal abgewischt. Die klassische Rundbürste des VR300 musste da schon getauscht werden, so zerfasert war sie.
Hier einmal ein Vergleich zwischen den filtern neu und benutzt, nur ausgeklopft, selten mal abgesaugt.
Der Filter ließ sich unter Warmwasser mit etwas Druck leicht ausspülen und sieht wieder fast aus wie neu.
In der app wird einem übrigens die Lebensdauer eines jeden Verschleißteils angezeigt. Gut wäre es, wenn es die Möglichkeit gäbe, zwei Filter separat anzulegen und so den wechselbetrieb zweier Filter mit filterwechsel und reinigung zu hinterlegen. So habe ich nur die Möglichkeit zu sehen, wieviel Stunden gesaugt wurde und wann der Filter getauscht werden soll.
Zum staubbehälter selbst: er lässt sich leicht rausnehmen und aufklappen zum entleeren. Beim vorwerk konnte man den behälter im Roboter über eine weitere Öffnung absaugen, das fand ich sehr bequem und praktisch. Dafür war das aisklopfen nivht so einfach.
Im Roboter selber sammelt sich übrigens in dem Fach für den staubbehälter auch etwas Staub und Dreck. Das ist aber denke ich normal,fällt aufgrund des weißen Kunststoffs einfach stärker auf als beim dunkelgrau des kobolds.
Der Roboter saugt übrigens auch sehr sehr leise. Ich bezweifle, dass es technisch machbar ist, mit vertretbaren aufwand einen noch leiseren Roboter zu bauen.
Nach diesen Wochen steht für mich fest, dass der Roboter bei uns trotz kleinerer Aussetzer seinen Dienst hervorragend verrichtet und auch weiter verrichten werden darf.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass er mit 9,6cm immer noch recht hoch ist, sodass er nicht unter alle Möbel kommt, das HängeWC nicht komplett untersten kann und auch die Küchen Zeile ein Hindernis für ihn darstellt. Alle anderen Hindernisse, die ihm unter die Räder kommen, überwindet er jedoch als guter Kletterer.
Mit seinem Preis von 549€ UVP bewegt er sich im Mittelfeld, bietet aber ein hervorragendes preisleistungsverhältnis und ist jeden Cent wert.
Wer ihn günstiger in einer Aktion bekommen kann, sollte unbedingt zuschlagen.