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Der Ambergauer
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- 23.06.2019
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Hallo,
nachdem ich bei mir einige Probleme mit der Traktion meines M500 hatte, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich dies beheben könnte. Die Situation bei mir ist die, dass "Erna" nicht nur auf feinstem Rasen fahren muss sondern auch unter Bäumen und Büschen mit eher magerem Bewuchs und vielen kahlen Stellen. Auch Hanglagen bis 30° incl. Fahrt am BK quer zum Hang mit Kurven ist dabei. Dazu einige Bäume und Büsche, die auf Kollision angefahren werden und außen rum quasi komplett sehr raue Betonplatten und nicht all zu raue Außenfliesen. Unser Boden ist eher lehmig und schwer und setzt Reifen bei Nässe sehr schnell zu. Die Traktion mit den Serienrädern ist dann nahe Null. Gesucht wird also ein Reifen, der Grip auf Rasen und Erde genauso bietet wie auf Betonplatten und Fliesen und dazu auf den Platten ohne größere Geräuschentwicklung bzw. Abnutzung läuft und dazu noch unempfindlich gegen Zusetzen des Profils ist.
So hab ich im Herbst angefangen, im CAD zu konstruieren und erste Prototypen zu drucken. Die üblichen unflexiblen Druckmaterialien sind ungeeignet auf den Platten, weil sie zum einen gewisse Laufgeräusche erzeugen und sich zudem auch noch schnell abnutzen. Aus diesem Grunde habe ich mich für ein adaptierbares System aus getrenntem Reifen und Felge entschieden. Die Felge drucke ich aus PLA. Auf die Felge wird dann ein Reifen aus TPU ( Shorehärte 95A ) aufgezogen. Das TPU läuft leise auf den Platten und ist dennoch recht resistent gegen Abnutzung. Natürlich findet eine Abnutzung statt aber diese bleibt nach meinen bisherigen Tests im Rahmen und sollte der Reifen "durch" sein, wird halt ein neuer aufgezogen.
Neuer aufgezogen? Na klar! Im Frühling wo es nass ist, ziehe ich einen eher grobstolligen Reifen auf und im Sommer mit zunehmender Trockenheit kann es dann ein Reifen mit einer größeren Anzahl an Noppen werden. Im Prinzip könnte man auch auf sandigen Böden einen richtig dichten Multinoppenschuh aufziehen. Alles machbar. Derzeit habe ich Varianten mit 24, 30, 36, 48 und 96 Noppen konstruiert. Zum Einsatz kommen derzeit die 24er. Mit zunehmender Trockenheit werde ich dann die Noppenzahl erhöhen.
Wie sehen die Noppen aus? Im Prinzip sind es runde Spitzen mit etwa 3mm Durchmesser, die sich zum Reifenkörper hin in Elypsen verwandeln. Natürlich setzen sich auch diese Profile auf meinem klebrigen Untergrund mit der Zeit zu. Jedoch ist es tatsächlich so, dass die Spitzen der Noppen immer ca. 5mm aus dem aufgesammelten Dreck heraus stehen und somit auch im zugesetzten Zustand immer noch eine top Traktion bieten! Obendrein habe ich den Durchmesser von 205 auf 215mm erhöht. Dadurch steigt auch die Fahrgeschwindigkeit des Mähers um ca. 5%. Aus meinem M500 ist also ein M525 ( mit den Indigo-Messern sogar ein M575 ) geworden.
Die Felgen sind so konstruiert, dass die Serienradkappen weiter verwendet werden können. Farblich liegen schwarz, orange oder weiss nahe. Möglichkeiten der Individualisierung sind jedoch im Prinzip vielfältig bis hin zu transparenten Lösungen.
Fassen wir also die Vorteile zusammen:
- Adaptives System ermöglicht Wechsel des Profils je nach Wetter und Untergrundbeschaffenheit
- Günstiger Ersatz, wenn Reifen abgenutzt
- Top Traktion auf Rasen und Erde bei ruhigem Lauf auf Steinplatten mit guter Traktion auf den Platten und erträglicher Abnutzung
- 5% mehr Fahrgeschwindigkeit
- Unempfindlich gegen Zusetzen des Profils
- Leichtes Reinigen
Angehängt ein paar Bilder. Das erste zeigt übrigens eine Nahaufnahme eines vollgesetzten Prototypenreifens. Man erkennt recht gut, dass die Spitzen immer noch heraus stehen.
Grüße vom Ambergauer
nachdem ich bei mir einige Probleme mit der Traktion meines M500 hatte, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich dies beheben könnte. Die Situation bei mir ist die, dass "Erna" nicht nur auf feinstem Rasen fahren muss sondern auch unter Bäumen und Büschen mit eher magerem Bewuchs und vielen kahlen Stellen. Auch Hanglagen bis 30° incl. Fahrt am BK quer zum Hang mit Kurven ist dabei. Dazu einige Bäume und Büsche, die auf Kollision angefahren werden und außen rum quasi komplett sehr raue Betonplatten und nicht all zu raue Außenfliesen. Unser Boden ist eher lehmig und schwer und setzt Reifen bei Nässe sehr schnell zu. Die Traktion mit den Serienrädern ist dann nahe Null. Gesucht wird also ein Reifen, der Grip auf Rasen und Erde genauso bietet wie auf Betonplatten und Fliesen und dazu auf den Platten ohne größere Geräuschentwicklung bzw. Abnutzung läuft und dazu noch unempfindlich gegen Zusetzen des Profils ist.
So hab ich im Herbst angefangen, im CAD zu konstruieren und erste Prototypen zu drucken. Die üblichen unflexiblen Druckmaterialien sind ungeeignet auf den Platten, weil sie zum einen gewisse Laufgeräusche erzeugen und sich zudem auch noch schnell abnutzen. Aus diesem Grunde habe ich mich für ein adaptierbares System aus getrenntem Reifen und Felge entschieden. Die Felge drucke ich aus PLA. Auf die Felge wird dann ein Reifen aus TPU ( Shorehärte 95A ) aufgezogen. Das TPU läuft leise auf den Platten und ist dennoch recht resistent gegen Abnutzung. Natürlich findet eine Abnutzung statt aber diese bleibt nach meinen bisherigen Tests im Rahmen und sollte der Reifen "durch" sein, wird halt ein neuer aufgezogen.
Neuer aufgezogen? Na klar! Im Frühling wo es nass ist, ziehe ich einen eher grobstolligen Reifen auf und im Sommer mit zunehmender Trockenheit kann es dann ein Reifen mit einer größeren Anzahl an Noppen werden. Im Prinzip könnte man auch auf sandigen Böden einen richtig dichten Multinoppenschuh aufziehen. Alles machbar. Derzeit habe ich Varianten mit 24, 30, 36, 48 und 96 Noppen konstruiert. Zum Einsatz kommen derzeit die 24er. Mit zunehmender Trockenheit werde ich dann die Noppenzahl erhöhen.
Wie sehen die Noppen aus? Im Prinzip sind es runde Spitzen mit etwa 3mm Durchmesser, die sich zum Reifenkörper hin in Elypsen verwandeln. Natürlich setzen sich auch diese Profile auf meinem klebrigen Untergrund mit der Zeit zu. Jedoch ist es tatsächlich so, dass die Spitzen der Noppen immer ca. 5mm aus dem aufgesammelten Dreck heraus stehen und somit auch im zugesetzten Zustand immer noch eine top Traktion bieten! Obendrein habe ich den Durchmesser von 205 auf 215mm erhöht. Dadurch steigt auch die Fahrgeschwindigkeit des Mähers um ca. 5%. Aus meinem M500 ist also ein M525 ( mit den Indigo-Messern sogar ein M575 ) geworden.
Die Felgen sind so konstruiert, dass die Serienradkappen weiter verwendet werden können. Farblich liegen schwarz, orange oder weiss nahe. Möglichkeiten der Individualisierung sind jedoch im Prinzip vielfältig bis hin zu transparenten Lösungen.
Fassen wir also die Vorteile zusammen:
- Adaptives System ermöglicht Wechsel des Profils je nach Wetter und Untergrundbeschaffenheit
- Günstiger Ersatz, wenn Reifen abgenutzt
- Top Traktion auf Rasen und Erde bei ruhigem Lauf auf Steinplatten mit guter Traktion auf den Platten und erträglicher Abnutzung
- 5% mehr Fahrgeschwindigkeit
- Unempfindlich gegen Zusetzen des Profils
- Leichtes Reinigen
Angehängt ein paar Bilder. Das erste zeigt übrigens eine Nahaufnahme eines vollgesetzten Prototypenreifens. Man erkennt recht gut, dass die Spitzen immer noch heraus stehen.
Grüße vom Ambergauer