B
berti
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- 23.08.2009
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Genervt hämmerte ich das Wort "Staubsaugerroboter" in die Suchmaschine.
Der Stress begann mit meiner regelmäßigen Feststellung, dass das Wochenende nur aus putzen besteht und sich daran bis zu meinem Tode auch nichts ändern wird. Meine Süße regte sich, wie immer, darüber auf, dass ich mich ständig darüber aufrege. Klar, als Milbenallergiker und Bronchitis-Besizter mussten wir spätestens am Wochenende etwas tun um unser Immunsystem und die Bronchien zu beruhigen, aber dieser Teufelskreis musste doch zu durchbrechen sein.
Meine Gedanken schweiften in eine Zukunft, in der mein Kühlschrank die Einkäufe, online, selbst erledigt und Haushaltsroboter das Leben erleichtern.
Die Suchmaschine zeigte tatsächlich etwas an! (hatte vorher echt Null Ahnung!). Nach einigen Tagen der intensiven Recherche incl. Testberichten, Preisverkleichen, Roombaforum, Unentschlossenheit, Roomba-Träumen -und, und, und... war es dann so weit.
Er kam morgens. Ich packte ihn aus und war sofort erstaunt von dem Gewicht und seiner, offensichtlich guten Verarbeitung. Ich setzte ihn auf die Ladestation und gönnte ihm Ladezeit bis zum nächsten Morgen.
Am nächsten Morgen nutzte ich die intuitiv zu bedienende Programmierungsoption, um mir anzuschauen, wie er zwei Minuten später langsam von der Station fuhr, sich um 180 Grad drehte und die Triebwerke anwarf um sich sofort auf den Weg in die endlos verwinkelten Weiten zu machen. Meine Süße hielt den Roomba zu diesem Zeitpunkt, noch, für ein überteuertes Männerspielzeug.
Bei einer Katze, Nymphensittich, acht Rennmäusen und einem Aquarium liegt ständig etwas auf dem Boden. Streu, Körner, Federn, Haare. Wenn ich dann nach einem langen Arbeitstag heim kam, schoss ich schlürfenden Schrittes oben genannte Dinge unter Komoden und Schränke, oder von einem Raum in den nächsten, um sie am Wochenende wieder hervor zu holen.
80 Quadratmeter (Acht Räume, inclusive Flure) lagen vor ihm und da ich noch keine Batterien für die Leuchttürme hatte, lies ich ihn einfach drauf los fahren. Schon nach kurzer Zeit fuhr er an der Wand entlang und folgte den Winkeln der Möbel. Meine Süße stand daneben -sichtlich bemüht skeptisch zu wirken. Als er jedoch unter den Vogelkäfig rollte, um jede Menge Körner einzusammeln, konnte sie sich nicht mehr halten: "Der macht ja richtig sauber" rief sie. Und ich dachte: "aha, das ist also dirt detect!" Erst als alle Körner weg waren setzte er die Fahrt durch das Wohnzimmer fort.
Er schlenzte ganz locker unter den Couchtisch und saugte die vier Quadratmeter Teppich -die hohe Kante war für ihn kein Problem. Nach ca. 20 Minuten (der Teppich sah aus, wie frisch abgehobelt) fuhr er in den Flur und gab dort alles. Unseren schwarzen Läufer hat er scheinbar als Klippe erkannt, weil er ihn konsequent umfahren hat. Als ich versuchte, den Teppich im Spot-Modus zu saugen, wies mich die freundliche Strimme darauf hin, dass ich die Klippensensornen reinigen dürfte. Ich drehte den Teppich mit der hellen Seite nach oben und siehe da; er rollte locker drüber. Könnte mir vorstellen, dass es bei schwarzer Auslegeware komplett streiken würde. Wenig Begeisterung kam allerdings auf, als wir Zeuge wurden, wie er mehrere Male ungebremst gegen unsere neue (sehr dunkle) Komode "raste". Schnell konnte ich meiner Süßen den Klettbandtrick erklären und die Sache war nicht mehr so schlimm. DANKE AN DAS ROOMBAFORUM!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Inzwischen bekam er den Namen "ERZWO" und wir liefen wie verrückte Fans hinter ihm her und beobachteten ihn bei seinem Auftritt. Als er die Küche fand, ging es erst einmal direkt unter den Kühlschrank und den benachbarten Unterschrank. Während er da so rödelte wuchsen meine Zweifel, dass er da wieder heraus findet, aber da war er auch schon wieder am Start und tanzte um die Stuhlbeine! Außerdem staunte ich nicht schlecht, als ich sah, wie locker er die über zwei Zentimeter Alukannte zwischen Küche und Flur erklomm und unbeirrt weiter fuhr.
ERZWO erreichte alle Räume und war überall mindestens zwei bis drei Mal. Die Badematte werde ich in Zukunft hoch legen, dann packt er den kleinen Raum in Null-Komma-Nix.
Als letzte Herrausforderung musste sich ERZWO dem Kinderzimmer mit rotem Teppich stellen. Darauf sieht man jede kleine Fluse! Er fuhr unter den Schreibtisch hinter den PC, verhädderte sich nicht im Kabelsalat, fuhr unter die Couch, unter den Schrank und fand dort das lange vermisste Haargummie unserer kleinen Prinzessin.
15 Minuten später: gepunktet auf ganzer Linie -Teppich sauber!
Leider mussten wir zwischenzeitlich weg. Ich entschied mich, ERZWO laufen zu lassen. Entweder er findet die Station, oder nicht -Hauptsache schön leer gefahren.
Musste noch einmal umkehren, weil ich vergesslich bin. Hab mich schon gefragt, wo ich ihn wohl finden werde, aber nix da! ERZWO war immer noch fleißig und kam grad aus dem Schlafzimmer, als ich die Wohnungstür aufschloss. Rot blinkend fuhr er durch den langen Flur zurück in das Wohnzimmer , drehte noch eine Ehrenrunde und glitt auf seine Station.
Startzeit: 09:10h
Ende: 11:40h
Ganze 150 Minuten cruiste ERZWO durch unsere Wohnung und hinterließ, durchweg, saubere Bodenbeläge und staunende Gesichter bei Mensch und Tier.
80% Hartböden scheinen sehr schonend auf den Akku zu wirken.
Nächster Tag
Bisschen Handwerkerei und Möbelschieben, dann war es so weit. ERZWO wurde gestartet. Habe mittels LH´s die labyrinthartige Bude in drei Teile aufgeteilt und zumindest heute festgestellt, dass ich den extra bestellten dritten Turm eigentlich nicht gebraucht hätte. Da ich jeden gesaugten Raum gleich gewischt habe, sperrte ich die feuchten Bereiche mit dem dritten Turm ab. Das Umstellen der virtual wall hat möglicherweise für Verwirrung gesorgt, denn irgendwann ertönte aus der Küche eine Melodie und ERZWO blieb stehen -allerdings ohne Fehlermeldung. ?? Scheinbar meinte er fertig zu sein. Ich startete ihn einfach wieder und er setzte seine Tour fort. Klar, wäre jetzt niemand da gewesen, hätte er die Hälfte der Wohnung nicht gesaugt. Andererseits wäre auch kein wischsüchtiger Trottel mit einer virtuellen Wand hinter ihm hergelaufen!
Nachdem er nach ca. 100 Minuten seinen Job erledigt hatte und zur Ladestation fuhr, nahm ich ihn noch einmal runter, leerte den vollen Schmutzbehälter und entfernte eine dicke Staubmatte aus dem Filter. Diese löste bei mir, entgegen der sonstigen Gewohnheiten einmal Freudentränen aus! Als ich mich wieder gefangen hatte, reinigte ich die Bürsten (grünes Modul). Die Reinigung war, für meine Begriffe einfach und dauerte keine fünf Minuten. Ich entfernte einige laaaaange Haare und eine filzartige Umwickelung (schönes Wort!) an den Bürstenenden. Danach flux wieder zusammengesetzt und fertig war die Laube. Ab auf die Station und noch ein wenig der pulsierenden LED zugeschaut, die den Anschein erweckt, als hätte der Roomba einen Puls.
Oh mein Gott -er lebt!!
Für uns?
Im wahrsten Sinne des Wortes, eine runde Sache!!
PS: Vorhin räumte die Kleine ihr Zimmer auf, damit ERZWO sich morgen niergends verfängt, wenn er ihr Zimmer erreicht. Hoffe dieser Effekt hält lange an!!
Nachtrag
So etwa genau zwei Wochen später:
Ich gebe es natürlich gerne zu, dass ich, wie viele Neulinge, schöööön hinterher gewatschelt bin um ihn bei seiner Tour durch die Wohnung zu beobachten. Im Hintergrund erklingt die Stimme meiner Süßen: „ja ja, übers Fernsehprogramm meckern aber dem Staubsauger hinterher laufen!“
Ich musste mich eben erst an den Gedanken gewöhnen, dass da etwas in der Wohnung umher fährt, wenn niemand da ist!
Also, ich kann sagen, dass ERZWO jeden für ihn erreichbaren Winkel in unserer Wohnung auch wirklich erreicht hat. Ich führte nämlich den so genannten „Fischfuttertest“ durch. Nicht wirklich aus Skepsis, aber ich musste ja sicher gehen, dass er seine job in unserer Abwesenheit auch „gewissenhaft“ macht und nicht einfach nur durch die Gegend eiert und dabei gut aussieht! Hätte die Oberstaubsaugerin festgestellt, dass er es nicht drauf hat, hätte sie sofort wieder das grüne Monster aus der Ecke geholt!
Ich streute also Vier Tage in Folge in allen Räumen Fischfutter in die Ecken. Vorher stellte ich aber sicher, dass die Katze es nicht frisst!
Ergebnis: TEST BESTANDEN!!!!!!!!!!!!!
Die Highlights aus knapp zwei Wochen: (versuche mich kurz zu fassen)
Rückwärts gegessen – vorwärts gefahren
Nachdem ERZWO seine Tour hinter sich hatte, fand ich im Wohnzimmer einige Brocken unzerkautes, unverdautes, mit bestem Dank zurück gegebenes Katzenfutter. Ich dachte: nur gut, dass es nach dem Saugen passiert ist! Später beim Boxenstopp stellte ich fest, dass dem nicht so war! Natürlich hätte ich Fotos machen können, aber…
Jedenfalls stellte sich die Frage: „WAS TUN?“ sehr geruchsintensiv. Glücklicherweise war der Chief (oder war es Phantoms? Sorry in der Aufregung vergessen!) online und gab mir Reinigungsinstruktionen, die ich sogleich in die Tat umsetzte. Ich mach es kurz:
- Kein Wasser!
- Feuchttücher!
- Glasreiniger!
- Bürsten können mal in die Spülmaschine. Ich hab sie unter fließendem Wasser abgespült!
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass alles raus ist. ERZWO ist sauber, war nicht schwierig, aber ekelig! Und er rennt und rennt und rennt…
Ja, der Roomba ist wahrlich ordentlich und verrichtet seine Arbeit konsequent und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit! Hoffe, dass mir so etwas (und natürlich auch allen anderen Roomba-Besitzern) in Zukunft erspart bleibt!
Gummipolster
Was mich dann doch irgendwann gestört hat, war die Sache mit der schwarzen Kommode im Flur. Das Klettband schütze vor Kratzern –absolut klasse Idee! Jedoch knallte es doch recht heftig und ich befürchtete auf Dauer, abgesehen von Kratzern am Roomba auch Schäden in der Elektronik, also bestellte ich mir eine Rolle selbstklebendes Moosgummiband, 4mm dick (6m lang nur 5 Euro noch was) und klebte es unter den Sensoren auf den Bumper.
Ergebnis: Sehr schön leiser, gut gefederter „Aufprall“, aber gelegentliches Quietschen, etwas träge Wendemanöver aufgrund der Antirutschwirkung des Moosgummis und schwarze Striche an Fußleisten waren die Folge. (das Forum hat mich gewarnt!) Also klebte ich einfach den Streifen Klettflausch auf das Moosgummi. Fertig! So wurden also knapp 5mm aufgetragen, die aber weder beim Laden auf der Station noch sonst irgendwie stören. Optisch (ist ja auch nicht ganz unwichtig) siehe Fotos.
Die Panne
Bei der Fahrt in die Küche fährt er fast immer im Wandfolge-Modus direkt ab unter den Kühlschrank. Geht scheinbar jeden Tag gut, bis auf einmal:
Er verkantete sich zwischen Schranktür und Fußbodenabschlussleiste. Da steckte er nun, fuhr vor und zurück und versuchte sich zu befreien. Ich war zu Hause und wurde auf merkwürdige Geräusche aufmerksam. Ich schaute zu um zu sehen, wie er solche Probleme löst. ERZWOS IDEE: Ich dreh mich einfach mit aller Kraft um die eigene Achse! Plötzlich ein knackendes Geräusch und ERZWO verteilte die Bürsten fein säuberlich auf dem Boden und schaltete sich ab. Die ganze Aktion dauerte ca. 20 Sekunden und kostete mich einige Meter Nervenkabel. Ich lobe seine Beharrlichkeit und Kämpfernatur, hätte mir jedoch in diesem Fall eine etwas frühere Abschaltung gewünscht, auch wenn, dank der guten Verarbeitung alles heil geblieben ist.
Bleibt jedem selbst überlassen, was er davon hält, aber ich tippe auf menschliches Versagen, weil ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wie das gut verschlossene Bürstenmodul von allein aufgehen soll! Außerdem war mir bewusst, dass es eine knappe Angelegenheit war. Es ging eben 20 Mal gut und einmal nicht. Jetzt lenkt ihn eine Styroporleiste um die Kannte herum und er kann unbeschadet unter den Kühlschrank.
FAZIT: (vorübergehend)
Nach drei Wochen täglichen Einsatz nur eine Panne!
Alles ist sauber, Teppiche sehen frisch aus.
Meine Süße mit chronischer Bronchitis hat weniger Beschwerden. (sie hat vorher selbst täglich gesaugt!)
Ich werde nur kurz an meine Milbenallergie erinnert, wenn ich den Schmutzbehälter reinige.
Reinigung geht schnell!
Wenn man einige Kleinigkeiten beachtet (hier im Forum super erklärt - und ihn vor allem einfach mal machen lässt!), dann macht er genau das was er soll. Nicht mehr und nicht weniger. Außer vielleicht das Aufspüren von verschollenen Dingen, wie z.B. Fahrradschlüssel, Haargummis, oder mal eine Buntstiftedose aus Blech, die in die Mitte des Raumes geschoben wurde! (angenehmer Nebeneffekt)
Ich wundere mich über enttäuschte Käufer/ Interessenten, die von mangelnder Intelligenz beim Roomba sprechen oder sich bewusst für ein Gerät entscheiden, dass die vorgesehene Aufgabe zwar nicht komplett übernehmen kann, sich aber dafür (z.B.!) mit einer Kamera ein Bild der Wohnung erstellen kann.
Letztens wies ich ERZWO an eine Kiste Wasser aus dem Keller zu holen. Er ignorierte mich. Er ist ein Staubsauger.
Einen hab ich noch!
Die Familie liegt im Bett, alles ist still, nur diese blöde mechanische Zeitschaltuhr am Aquarium klappert, wie jede Nacht, vor sich hin. Plötzlich vernehme ich in der Ferne ein: Bling, Bling, Bling… Bieb, Bieb, Bieb und Terror! Echt laut, mitten in der Nacht! Alle wurden wach und regten sich natürlich auf. Ich sprang auf und rannte ins Wohnzimmer. Die Katze kam mir in einem Höllentempo und mit Fuchsschwanz entgegen galoppiert und verschwand in der Dunkelheit. Erst dachte ich, ich hätte mich mit dem 12 Stunden Rhythmus vertan und ERZWO für die Nacht programmiert, aber war nicht so. Einfach so gestartet? Kann das sein? Besitzt er gar ein Bewusstsein?
Zwei Tage später sah ich der Katze dabei zu, wie sie den armen ERZWO als Absprunghilfe nutzte um sich anschließend auf dem Aquarium lang zu machen.
Und ERZWO startete wieder. Ganz von alleine… Ja, ne –is klar!
PS: kurz fassen klappt selten!
Der Stress begann mit meiner regelmäßigen Feststellung, dass das Wochenende nur aus putzen besteht und sich daran bis zu meinem Tode auch nichts ändern wird. Meine Süße regte sich, wie immer, darüber auf, dass ich mich ständig darüber aufrege. Klar, als Milbenallergiker und Bronchitis-Besizter mussten wir spätestens am Wochenende etwas tun um unser Immunsystem und die Bronchien zu beruhigen, aber dieser Teufelskreis musste doch zu durchbrechen sein.
Meine Gedanken schweiften in eine Zukunft, in der mein Kühlschrank die Einkäufe, online, selbst erledigt und Haushaltsroboter das Leben erleichtern.
Die Suchmaschine zeigte tatsächlich etwas an! (hatte vorher echt Null Ahnung!). Nach einigen Tagen der intensiven Recherche incl. Testberichten, Preisverkleichen, Roombaforum, Unentschlossenheit, Roomba-Träumen -und, und, und... war es dann so weit.
Er kam morgens. Ich packte ihn aus und war sofort erstaunt von dem Gewicht und seiner, offensichtlich guten Verarbeitung. Ich setzte ihn auf die Ladestation und gönnte ihm Ladezeit bis zum nächsten Morgen.
Am nächsten Morgen nutzte ich die intuitiv zu bedienende Programmierungsoption, um mir anzuschauen, wie er zwei Minuten später langsam von der Station fuhr, sich um 180 Grad drehte und die Triebwerke anwarf um sich sofort auf den Weg in die endlos verwinkelten Weiten zu machen. Meine Süße hielt den Roomba zu diesem Zeitpunkt, noch, für ein überteuertes Männerspielzeug.
Bei einer Katze, Nymphensittich, acht Rennmäusen und einem Aquarium liegt ständig etwas auf dem Boden. Streu, Körner, Federn, Haare. Wenn ich dann nach einem langen Arbeitstag heim kam, schoss ich schlürfenden Schrittes oben genannte Dinge unter Komoden und Schränke, oder von einem Raum in den nächsten, um sie am Wochenende wieder hervor zu holen.
80 Quadratmeter (Acht Räume, inclusive Flure) lagen vor ihm und da ich noch keine Batterien für die Leuchttürme hatte, lies ich ihn einfach drauf los fahren. Schon nach kurzer Zeit fuhr er an der Wand entlang und folgte den Winkeln der Möbel. Meine Süße stand daneben -sichtlich bemüht skeptisch zu wirken. Als er jedoch unter den Vogelkäfig rollte, um jede Menge Körner einzusammeln, konnte sie sich nicht mehr halten: "Der macht ja richtig sauber" rief sie. Und ich dachte: "aha, das ist also dirt detect!" Erst als alle Körner weg waren setzte er die Fahrt durch das Wohnzimmer fort.
Er schlenzte ganz locker unter den Couchtisch und saugte die vier Quadratmeter Teppich -die hohe Kante war für ihn kein Problem. Nach ca. 20 Minuten (der Teppich sah aus, wie frisch abgehobelt) fuhr er in den Flur und gab dort alles. Unseren schwarzen Läufer hat er scheinbar als Klippe erkannt, weil er ihn konsequent umfahren hat. Als ich versuchte, den Teppich im Spot-Modus zu saugen, wies mich die freundliche Strimme darauf hin, dass ich die Klippensensornen reinigen dürfte. Ich drehte den Teppich mit der hellen Seite nach oben und siehe da; er rollte locker drüber. Könnte mir vorstellen, dass es bei schwarzer Auslegeware komplett streiken würde. Wenig Begeisterung kam allerdings auf, als wir Zeuge wurden, wie er mehrere Male ungebremst gegen unsere neue (sehr dunkle) Komode "raste". Schnell konnte ich meiner Süßen den Klettbandtrick erklären und die Sache war nicht mehr so schlimm. DANKE AN DAS ROOMBAFORUM!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Inzwischen bekam er den Namen "ERZWO" und wir liefen wie verrückte Fans hinter ihm her und beobachteten ihn bei seinem Auftritt. Als er die Küche fand, ging es erst einmal direkt unter den Kühlschrank und den benachbarten Unterschrank. Während er da so rödelte wuchsen meine Zweifel, dass er da wieder heraus findet, aber da war er auch schon wieder am Start und tanzte um die Stuhlbeine! Außerdem staunte ich nicht schlecht, als ich sah, wie locker er die über zwei Zentimeter Alukannte zwischen Küche und Flur erklomm und unbeirrt weiter fuhr.
ERZWO erreichte alle Räume und war überall mindestens zwei bis drei Mal. Die Badematte werde ich in Zukunft hoch legen, dann packt er den kleinen Raum in Null-Komma-Nix.
Als letzte Herrausforderung musste sich ERZWO dem Kinderzimmer mit rotem Teppich stellen. Darauf sieht man jede kleine Fluse! Er fuhr unter den Schreibtisch hinter den PC, verhädderte sich nicht im Kabelsalat, fuhr unter die Couch, unter den Schrank und fand dort das lange vermisste Haargummie unserer kleinen Prinzessin.
15 Minuten später: gepunktet auf ganzer Linie -Teppich sauber!
Leider mussten wir zwischenzeitlich weg. Ich entschied mich, ERZWO laufen zu lassen. Entweder er findet die Station, oder nicht -Hauptsache schön leer gefahren.
Musste noch einmal umkehren, weil ich vergesslich bin. Hab mich schon gefragt, wo ich ihn wohl finden werde, aber nix da! ERZWO war immer noch fleißig und kam grad aus dem Schlafzimmer, als ich die Wohnungstür aufschloss. Rot blinkend fuhr er durch den langen Flur zurück in das Wohnzimmer , drehte noch eine Ehrenrunde und glitt auf seine Station.
Startzeit: 09:10h
Ende: 11:40h
Ganze 150 Minuten cruiste ERZWO durch unsere Wohnung und hinterließ, durchweg, saubere Bodenbeläge und staunende Gesichter bei Mensch und Tier.
80% Hartböden scheinen sehr schonend auf den Akku zu wirken.
Nächster Tag
Bisschen Handwerkerei und Möbelschieben, dann war es so weit. ERZWO wurde gestartet. Habe mittels LH´s die labyrinthartige Bude in drei Teile aufgeteilt und zumindest heute festgestellt, dass ich den extra bestellten dritten Turm eigentlich nicht gebraucht hätte. Da ich jeden gesaugten Raum gleich gewischt habe, sperrte ich die feuchten Bereiche mit dem dritten Turm ab. Das Umstellen der virtual wall hat möglicherweise für Verwirrung gesorgt, denn irgendwann ertönte aus der Küche eine Melodie und ERZWO blieb stehen -allerdings ohne Fehlermeldung. ?? Scheinbar meinte er fertig zu sein. Ich startete ihn einfach wieder und er setzte seine Tour fort. Klar, wäre jetzt niemand da gewesen, hätte er die Hälfte der Wohnung nicht gesaugt. Andererseits wäre auch kein wischsüchtiger Trottel mit einer virtuellen Wand hinter ihm hergelaufen!
Nachdem er nach ca. 100 Minuten seinen Job erledigt hatte und zur Ladestation fuhr, nahm ich ihn noch einmal runter, leerte den vollen Schmutzbehälter und entfernte eine dicke Staubmatte aus dem Filter. Diese löste bei mir, entgegen der sonstigen Gewohnheiten einmal Freudentränen aus! Als ich mich wieder gefangen hatte, reinigte ich die Bürsten (grünes Modul). Die Reinigung war, für meine Begriffe einfach und dauerte keine fünf Minuten. Ich entfernte einige laaaaange Haare und eine filzartige Umwickelung (schönes Wort!) an den Bürstenenden. Danach flux wieder zusammengesetzt und fertig war die Laube. Ab auf die Station und noch ein wenig der pulsierenden LED zugeschaut, die den Anschein erweckt, als hätte der Roomba einen Puls.
Oh mein Gott -er lebt!!

Für uns?
Im wahrsten Sinne des Wortes, eine runde Sache!!
PS: Vorhin räumte die Kleine ihr Zimmer auf, damit ERZWO sich morgen niergends verfängt, wenn er ihr Zimmer erreicht. Hoffe dieser Effekt hält lange an!!
Nachtrag
So etwa genau zwei Wochen später:
Ich gebe es natürlich gerne zu, dass ich, wie viele Neulinge, schöööön hinterher gewatschelt bin um ihn bei seiner Tour durch die Wohnung zu beobachten. Im Hintergrund erklingt die Stimme meiner Süßen: „ja ja, übers Fernsehprogramm meckern aber dem Staubsauger hinterher laufen!“
Ich musste mich eben erst an den Gedanken gewöhnen, dass da etwas in der Wohnung umher fährt, wenn niemand da ist!
Also, ich kann sagen, dass ERZWO jeden für ihn erreichbaren Winkel in unserer Wohnung auch wirklich erreicht hat. Ich führte nämlich den so genannten „Fischfuttertest“ durch. Nicht wirklich aus Skepsis, aber ich musste ja sicher gehen, dass er seine job in unserer Abwesenheit auch „gewissenhaft“ macht und nicht einfach nur durch die Gegend eiert und dabei gut aussieht! Hätte die Oberstaubsaugerin festgestellt, dass er es nicht drauf hat, hätte sie sofort wieder das grüne Monster aus der Ecke geholt!
Ich streute also Vier Tage in Folge in allen Räumen Fischfutter in die Ecken. Vorher stellte ich aber sicher, dass die Katze es nicht frisst!
Ergebnis: TEST BESTANDEN!!!!!!!!!!!!!
Die Highlights aus knapp zwei Wochen: (versuche mich kurz zu fassen)
Rückwärts gegessen – vorwärts gefahren
Nachdem ERZWO seine Tour hinter sich hatte, fand ich im Wohnzimmer einige Brocken unzerkautes, unverdautes, mit bestem Dank zurück gegebenes Katzenfutter. Ich dachte: nur gut, dass es nach dem Saugen passiert ist! Später beim Boxenstopp stellte ich fest, dass dem nicht so war! Natürlich hätte ich Fotos machen können, aber…
Jedenfalls stellte sich die Frage: „WAS TUN?“ sehr geruchsintensiv. Glücklicherweise war der Chief (oder war es Phantoms? Sorry in der Aufregung vergessen!) online und gab mir Reinigungsinstruktionen, die ich sogleich in die Tat umsetzte. Ich mach es kurz:
- Kein Wasser!
- Feuchttücher!
- Glasreiniger!
- Bürsten können mal in die Spülmaschine. Ich hab sie unter fließendem Wasser abgespült!
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass alles raus ist. ERZWO ist sauber, war nicht schwierig, aber ekelig! Und er rennt und rennt und rennt…
Ja, der Roomba ist wahrlich ordentlich und verrichtet seine Arbeit konsequent und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit! Hoffe, dass mir so etwas (und natürlich auch allen anderen Roomba-Besitzern) in Zukunft erspart bleibt!
Gummipolster
Was mich dann doch irgendwann gestört hat, war die Sache mit der schwarzen Kommode im Flur. Das Klettband schütze vor Kratzern –absolut klasse Idee! Jedoch knallte es doch recht heftig und ich befürchtete auf Dauer, abgesehen von Kratzern am Roomba auch Schäden in der Elektronik, also bestellte ich mir eine Rolle selbstklebendes Moosgummiband, 4mm dick (6m lang nur 5 Euro noch was) und klebte es unter den Sensoren auf den Bumper.
Ergebnis: Sehr schön leiser, gut gefederter „Aufprall“, aber gelegentliches Quietschen, etwas träge Wendemanöver aufgrund der Antirutschwirkung des Moosgummis und schwarze Striche an Fußleisten waren die Folge. (das Forum hat mich gewarnt!) Also klebte ich einfach den Streifen Klettflausch auf das Moosgummi. Fertig! So wurden also knapp 5mm aufgetragen, die aber weder beim Laden auf der Station noch sonst irgendwie stören. Optisch (ist ja auch nicht ganz unwichtig) siehe Fotos.
Die Panne
Bei der Fahrt in die Küche fährt er fast immer im Wandfolge-Modus direkt ab unter den Kühlschrank. Geht scheinbar jeden Tag gut, bis auf einmal:
Er verkantete sich zwischen Schranktür und Fußbodenabschlussleiste. Da steckte er nun, fuhr vor und zurück und versuchte sich zu befreien. Ich war zu Hause und wurde auf merkwürdige Geräusche aufmerksam. Ich schaute zu um zu sehen, wie er solche Probleme löst. ERZWOS IDEE: Ich dreh mich einfach mit aller Kraft um die eigene Achse! Plötzlich ein knackendes Geräusch und ERZWO verteilte die Bürsten fein säuberlich auf dem Boden und schaltete sich ab. Die ganze Aktion dauerte ca. 20 Sekunden und kostete mich einige Meter Nervenkabel. Ich lobe seine Beharrlichkeit und Kämpfernatur, hätte mir jedoch in diesem Fall eine etwas frühere Abschaltung gewünscht, auch wenn, dank der guten Verarbeitung alles heil geblieben ist.
Bleibt jedem selbst überlassen, was er davon hält, aber ich tippe auf menschliches Versagen, weil ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wie das gut verschlossene Bürstenmodul von allein aufgehen soll! Außerdem war mir bewusst, dass es eine knappe Angelegenheit war. Es ging eben 20 Mal gut und einmal nicht. Jetzt lenkt ihn eine Styroporleiste um die Kannte herum und er kann unbeschadet unter den Kühlschrank.
FAZIT: (vorübergehend)
Nach drei Wochen täglichen Einsatz nur eine Panne!
Alles ist sauber, Teppiche sehen frisch aus.
Meine Süße mit chronischer Bronchitis hat weniger Beschwerden. (sie hat vorher selbst täglich gesaugt!)
Ich werde nur kurz an meine Milbenallergie erinnert, wenn ich den Schmutzbehälter reinige.
Reinigung geht schnell!
Wenn man einige Kleinigkeiten beachtet (hier im Forum super erklärt - und ihn vor allem einfach mal machen lässt!), dann macht er genau das was er soll. Nicht mehr und nicht weniger. Außer vielleicht das Aufspüren von verschollenen Dingen, wie z.B. Fahrradschlüssel, Haargummis, oder mal eine Buntstiftedose aus Blech, die in die Mitte des Raumes geschoben wurde! (angenehmer Nebeneffekt)
Ich wundere mich über enttäuschte Käufer/ Interessenten, die von mangelnder Intelligenz beim Roomba sprechen oder sich bewusst für ein Gerät entscheiden, dass die vorgesehene Aufgabe zwar nicht komplett übernehmen kann, sich aber dafür (z.B.!) mit einer Kamera ein Bild der Wohnung erstellen kann.
Letztens wies ich ERZWO an eine Kiste Wasser aus dem Keller zu holen. Er ignorierte mich. Er ist ein Staubsauger.
Einen hab ich noch!
Die Familie liegt im Bett, alles ist still, nur diese blöde mechanische Zeitschaltuhr am Aquarium klappert, wie jede Nacht, vor sich hin. Plötzlich vernehme ich in der Ferne ein: Bling, Bling, Bling… Bieb, Bieb, Bieb und Terror! Echt laut, mitten in der Nacht! Alle wurden wach und regten sich natürlich auf. Ich sprang auf und rannte ins Wohnzimmer. Die Katze kam mir in einem Höllentempo und mit Fuchsschwanz entgegen galoppiert und verschwand in der Dunkelheit. Erst dachte ich, ich hätte mich mit dem 12 Stunden Rhythmus vertan und ERZWO für die Nacht programmiert, aber war nicht so. Einfach so gestartet? Kann das sein? Besitzt er gar ein Bewusstsein?
Zwei Tage später sah ich der Katze dabei zu, wie sie den armen ERZWO als Absprunghilfe nutzte um sich anschließend auf dem Aquarium lang zu machen.
Und ERZWO startete wieder. Ganz von alleine… Ja, ne –is klar!
PS: kurz fassen klappt selten!