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catraxx
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LANGZEIT-ERFAHRUNGSBERICHT
OZMO 950
(aktuellste FW 1.8.2)
Erster Eindruck - Nach einer Woche!
Seit einer Woche hab ich nun den O950 im Einsatz - höchste Zeit für ein erstes FAZIT.
Ich werde meine Erfahrungen mit denen vergleichen, die ich mit meinem zweiten Roboter, dem Roborock S5 , machen konnte.
Erster Eindruck - Auspacken:
Wow, soviele Verpackungen
Ich habe noch nie einen so gut verpackten Roboter gesehen.
Der O950 kam in einem Amazon-Paket, dieses geöffnet, kam ein Ecovacs Karton zum Vorschein.
Diesen ebenfalls geöffnet: Noch ein Ecovacs Karton.
Zum Schluss ist der Roboter nochmals in Folien gehüllt und es gibt noch weitere Verpackungen für das Zubehör.
Erster Eindruck - 1. Blick auf den Roboter:
Nochmal Wow. Das Teil sieht auf den ersten Blick extrem hochwertig aus.
Hab mich kurz gefühlt, als hätte ich einen 1000€ Staubsauger ausgepackt
Das Zubehör:
Der O950 kommt mit wirklich jeder Menge Zubehör daher:
- Papierkram: Bedienungsanleitung, Garantiebestimmungen und "Quick-Start Guide"
- 1 Ladestation (mit Kabelmanagement)
- 1 auswaschbares Wischtuch,
- 4 Seitenbürsten, wovon 2 als Ersatz dienen
- 1 Ersatzfilter
- 1 Direktsaugaufsatz
- Jede Menge Einwegwischtücher (die man sich auch hätte sparen können...) ,
Im Vergleich dazu das Zubehör vom Roborock S5:
- Papierkram (gleich wie beim O950)
- 1 Ladestation (ohne Kabelmanagement)
- 1 Ersatzfilter
- 1 auswaschbares Wischtuch
- 1 Unterlegmatte für die LS
Was beim Ozmo 950 leider fehlt, ist eine Unterlegmatte für die Wischfunktion, damit das nasse Wischpad nicht auf dem Boden liegen bleibt, wenn der Roboter an der Ladestation steht.
Ist in meinem Fall aber kein Problem, da die Wischfunktion bei uns sowieso nicht zum Einsatz kommt.
Der Filter des O950 gefällt mir sehr gut. Es ist ein 3-Schichten-Filtersystem. Diese Art Filter schmutzt nicht so schnell, wie es z.B: bei den einfachen E11-Klasse Filtern von Roborock der Fall ist.
Den Staubbehälter vom O950 kann man sehr leicht und kontaktfrei vollständig entleeren.
Einrichtung / Inbetriebnahme:
Die erste Inbetriebnahme fand ich sehr einfach.
Schnell die beiden Seitenbürsten angeklippst, Roboter am Hauptschalter einschalten und ab auf die Ladestation damit.
In der Zwischenzeit kann man die App einrichten: Ecovacs-Konto anlegen, QR-Code auf dem Roboter scannen, Wlan-Taste drücken. Fertig.
Die Einrichtung verlief schnell und problemlos. Beim Roborock S5 hingegen hatte ich das Problem, dass er meine Mailadresse nicht akzeptieren wollte.
Nach dem Einbinden hab ich noch schnell den erweiterten Modus sowie die Mehrgeschosskarte aktiviert und das angebotene Firmware-Update installiert.
Nun beginnt das Warten auf die erste Vollaufladung.
(
.. Stunden später)
(
...)
(
...)
Die beiden Kartierungsfahrten:
Der Roboter ist endlich bereit zur ersten Kartierungsfahrt. Die Spannung steigt
Er startet im Erdgeschoss, genauer gesagt im Wohnzimmer.
Zu meiner Überraschung ist er sehr sanft zu Hindernissen, ich hatte mit einem aggressiveren Fahrverhalten gerechnet.
Der Roborock ist aber nochmal ein ganzes Stück sanfter - manchmal auch zu sanft.
Bei der Kartierungsfahrt fällt auf, dass der Roboter relativ planlos fährt und desöfteren pausiert um nachzudenken.
Das ganze hat ca eine Stunde gedauert, dann war mein EG fertig kartiert.
Die App führt einen sehr detailliert durch alle weiteren Schritte: Wie speichere ich die Karte? Wie teile ich Bereiche oder füge sie zusammen?
Selber Prozess wurde dann im Obergeschoss durchgeführt.
Hier gab es eine Schwierigkeit: Der Roboter hat sich immer wieder im Erdgeschoss geortet (Umgebung ist zu ähnlich!)
Also musste ich eine neue Position für die LS suchen, hat etwas gedauert, aber danach hat es funktioniert.
Die erste Kartierung des OG war allerdings nicht ganz fehlerfrei.
Bei Beginn der Kartierung einer 2. Etage wird die Ladestation nicht auf der Karte angezeigt.
Das führt dazu, dass sie vom Roboter über den Haufen gefahren wird.
Diesen "Bug" kann man umgehen, indem man dem Bot seine Hand als künstliches Hindernis vor die LS hält, solange bis er diese passiert hat.
Am Ende der Reinigung, wenn die Karte gespeichert wird, wird die Ladestation korrekt angezeigt.
Desweiteren hat einen Teppich aus dem EG mit kartiert, obwohl dieser im OG gar nicht existiert.
Ansonsten gab es auch hier nichts zu meckern.
Nach einer Neukartierung des OG war der falsch eingezeichnete Teppich wieder verschwunden.
Meinen "Problemteppich" im OG hat er ohne irgendwelche Probleme gemeistert.
Kritik zum Thema "Teppich" gibt es aber trotzdem:
Wenn der Roboter kurz vor einer harten, nicht abgerundeten Teppichkante abbremsen muss, dann hat er manchmal Probleme,
wieder auf den Teppich draufzukommen oder er fährt sich auf der Kante fest (durchdrehende Räder).
Genauer gesagt tritt das nur auf, wenn der Roboter direkt auf die Spitze der Teppichkante zufährt.
Die erste Fahrt nach der Kartierung:
Nachdem die Kartierung abgeschlossen und alle Bereiche korrekt eingeteilt wurden, bemerkt man einen Unterschied in der Reinigungslogik:
Der O950 fährt nun exakt Raum für Raum ab, keine 4x4 Bereiche mehr - find ich klasse.
Seine Fahrweise ist richtig schnell, mein EG reinigt er im Durchschnitt 10 Minuten schneller, als der Roborock S5.
Was mir nicht so gut gefällt:
Der O950 neigt dazu, Türen zu schließen.
Hier behelfe ich mir aktuell einfach mit Türstoppern, somit ist das auch kein Problem mehr.
Was mir besonders positiv auffällt:
Der O950 fährt Bereiche an, die Roboter mit einer etwas vorsichtigeren Fahrweise meiden (merkt man vorallem in Engstellen!)
Auch fährt er sehr engmaschig am WC vorbei. Er stößt mit dem LDS-Bumper an, fährt sich aber nicht mal ansatzweise fest.
Der O950 ist gründlicher als der Roborock, dabei aber so leise, dass er auch auf der höchsten Saugstufe nicht stört.
Die Teppicherkennung ist genial, jeder Teppich im Haus wurde perfekt erkannt - mein Roborock S5 kann das nicht so zuverlässig.
Seit der O950 bei uns fährt ist in beiden Staubbehältern (der S5 fährt auch noch) kaum mehr etwas drin
und das, obwohl unser Hund mitten im Fellwechsel ist.
Zum Vergleich: Am Tag zuvor ist der Staubbehälter des S5 noch übergelaufen.
Die Ecovacs-Home APP:
Die App möchte ich nur kurz ansprechen.
Ich finde sie sehr übersichtlich und nutzerfreundlich gemacht.
Man findet sich sehr schnell zurecht, zumal einem beim ersten Mal auch alles erklärt wird.
Die Live-Kartenansicht gefällt mir besser als bei der Mi-Home App für den Roborock S5.
Positionsaktualisierungen des Roboters sind wirklich live, beim S5 sieht man sie nur mit Verzögerung.
Ein paar Kritikpunkte an der APP hab ich allerdings auch:
- Der Piepton beim App-Zugriff auf den Roboter ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Aber schon nach kurzer Zeit nervt er nicht mehr ganz so sehr.
- Die Akkuanzeige ist nicht im Klartext, man sieht nur einen Ladebalken ohne Prozentanzeige.
- Aktuell scheint es wohl Serverprobleme zu geben, weshalb bei mir der Reinigungsverlauf sogut wie gar nicht gespeichert wird.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mein Zwischenfazit nach einer Woche Nutzung:
Im Vergleich zum Roborock S5 ist der Ozmo 950 ein wirklicher Fortschritt.
Nicht nur funktionsmäßig, sondern auch was die Reinigungsleistung angeht.
Meine anfänglichen Bedenken betreffend der ruppigen Fahrweise sind ausgeräumt.
Bis hierhin hab ich den Kauf also absolut nicht bereut, auch wenn er etwas teurer war.
Kurz: Der O950 gefällt mir richtig gut und darf auf jeden Fall bleiben 8)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zweiter Eindruck - Die LANGZEITERFAHRUNGEN:
Schauen wir mal, was nach ca. einem Jahr Betrieb von den oben geschilderten Eindrücken weiterhin zutrifft und was sich geändert hat.
Erfahrungen mit Firmware-Updates:
Meiner persönlichen Erfahrung nach hat sich das Verhalten des OZMO 950 mit den neusten Updates in einigen Punkten verbessert, aber auch verschlechtert.
Einer der größten Kritikpunkte ist die lange Wartezeit auf mitunter wichtige Updates zur Fehlerbehebung.
Thema "Engstellen":
So ist er mittlerweile zum Beispiel in Engstellen nicht mehr ganz so risikofreudig.
Der Bumper scheint sensibler geworden zu sein, sodass der Roboter sich nicht mehr zwingend überall reinquetscht.
Türen werden von ihm aber weiterhin geschlossen.
Thema "Aufhängen an Teppichkanten":
Das Problem "spitze Teppichkanten" hingegen ist Ecovacs angegangen und hat hier nachgebessert.
Der OZMO hängt sich zwar ab und an immernoch an Teppichkanten auf, allerdings hat sich sein "Befreiungsverhalten" verbessert, sodass er nun etwas besser damit zurecht kommt.
Die Nachfolgemodelle haben ein neues Reifenprofil bekommen, womit dieses Problem entgültig der Vergangenheit angehört.
Ob man das Reifenprofil beim O950 nachträglich austauschen lassen kann, weiß ich leider nicht.
Thema "Navigation":
Beim Thema Navigation hat sich Ecovacs mitunter einige Patzer erlaubt.
So gab es in der Firmwareversion 1.7.9 einen Bug, der zu Kreisfahrten und ausgelassenen Bereichen geführt hat.
Ecovacs hat monatelang gebraucht, um ein behebendes Update zu veröffentlichen (Version 1.8.2).
Positiv anmerken muss man hier jedoch, dass sich Ecovacs bereit erklärt hat, zwei Nutzern aus unserem Forum (unter anderem mir) bereits im Vorfeld eine BETA-Version zur Verfügung zu stellen, um herauszufinden ob das Problem tatsächlich behoben wurde.
Seit der FW 1.7.9 hat der Roboter zudem "sporadisch" Navigationsausfälle.
Das heißt, dass er Räume nicht mehr logisch abfährt, sondern neu einteilt und/oder eine chaotische Route fährt.
Es kann auch vorkommen, dass sich der Bot an Hindernissen (z.B. dünnen Stuhlbeinen) aufhängt und/oder Bereiche komplett ausgelassen werden.
Nach einem Neustart des Roboters funktioniert die Navigation wieder fehlerfrei.
Diese Probleme ist Ecovacs bis heute leider nicht angegangen.
Die Ecovacs-Home APP:
Beim Thema App hat sich leider die ganze Zeit über nichts bedeutendes getan.
Es kamen keine nennenswerten neuen Features dazu.
Das Reinigungsprotokoll funktioniert auch ein Jahr später eher sporadisch als wirklich zuverlässig.
Das letzte App-Update hat die "Akkuanzeige in Prozent" auf den Startbildschirm gebracht.
Ansich läuft die App bei mir rund und nahezu fehlerfrei. Da gibt es soweit nichts zu meckern.
Navigation und Reinigungsleistung:
Wenn die im letzten Punkt erwähnten Navigationsprobleme nicht auftreten, macht der OZMO 950 einen hervorragenden Job!
Er navigiert schnell und sicher durch die Wohnung und lässt nahezu keine erreichbare Stelle aus.
Das Problem, dass er sich an spitzen Teppichkanten aufhängt (Und manchmal mit der Meldung "Fehler beim Antriebsrad" stehen bleibt) habe ich oben bereits thematisiert
Ansonsten ist die Reinigungsleistung wie eingangs erwähnt wirklich top und die Teppicherkennung arbeitet weiterhin mehr als zuverlässig.
Einsatz auf mehreren Etagen:
Die Mehretagenfunktion des OZMO 950 funktioniert bei mir bis auf sehr wenige Ausnahmen weiterhin zuverlässig.
Die Relokalisierung (auf welcher Etage befindet sich der Roboter?) funktioniert bei mir nahezu 100% zuverlässig.
Man muss nur aufpassen, dass man auf einer Etage (auf der mittlerweile keine Ladestation mehr steht), den Bereich wo sie eben einmal stand nicht ausversehen mit einem Hindernis verstellt.
Das führt nämlich dazu, dass der Roboter die Position der Ladestation verändert und sie z.b. an einer ungünstigen Stelle (bei mir war es unter dem Küchentisch) platziert.
Ein großer Kritikpunkt bei der Mehrgeschossfunktion ist meiner Meinung nach, dass man zur Kartierung zwingend die Ladestation mitnehmen muss und dass der Roboter diese ca. 10 Minuten lang sucht, auch wenn man sie im Nachhinein auf der anderen Etage plaziert.
Die Stelle wo die LS bei der Kartierung stand wird außerdem bei der eigentlichen Reinigung ausgelassen.
Besser wäre es , wenn die Ladestation zur Kartierung nicht notwendig wäre und/oder der Roboter nach der Reinigung einfach zur Ausgangsposition zurückkehren würde, anstatt ewig lange seine Station zu suchen.
Erfahrungen mit der Hardware:
Dieser Punkt ist rein subjektiv und trifft vermutlich nicht generell auf alle OZMO 950 zu!
Trotzdem möchte ich es hier an dieser Stelle erwähnen, weil es bei der Gewichtung des späteren Fazits eine Rolle spielen kann.
Nach ca. einem Jahr vermute ich bei meinem Ozmo einen Hardware-Defekt, möglicherweise die Hauptplatine.
Symptome sind unter anderem Navigationsprobleme, Komplett- oder teilweise Abstürze des DEEBOT-Systems (=Roboter reagiert auf gar nichts mehr, oder einzelne Module wie z.B: das Soundmodul oder der Laserdistanzsensor fallen aus).
Diese Probleme treten nur sehr sporadisch, ohne erkennbares Muster auf.
Wenn sie nicht auftreten, dann arbeitet der Roboter zuverlässig und absolut fehlerfrei.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mein LANGZEIT-Fazit zum OZMO 950:
Im großen und ganzen kann ich mein 1. Zwischenfazit (siehe oben) aufrecht erhalten und, da der Preis runtergegangen ist, den OZMO 950 auch grundsätzlich weiterempfehlen.
Was aber nicht unerwähnt bleiben sollte ist, dass die Software (im Vergleich zu z.B. einem Roborock S5) weniger stabil läuft und anfälliger für Fehlfunktionen ist.
Zudem hat die Konkurrenz in manchen Punkten (z.b. der Mehrgeschosskarte) mittlerweile aufgeholt oder den OZMO sogar überholt.
Deswegen würde ich bei einer Wohnung mit mehreren Etagen heute auch eher zur Konkurrenz greifen, weil die Kartierung dort um einiges einfacher ist (zum Beispiel muss man die Ladestation nicht mitnehmen).
Trotzdem handelt es sich beim Ozmo 950 keinesfalls um einen schlechten Sauger.
Ich persönlich würde, wenn ich mir nochmal einen DEEBOT zulegen würde, den OZMO 950 sogar einem T8 (den ich ebenfalls getestet habe) vorziehen.
OZMO 950
(aktuellste FW 1.8.2)
Erster Eindruck - Nach einer Woche!
Seit einer Woche hab ich nun den O950 im Einsatz - höchste Zeit für ein erstes FAZIT.
Ich werde meine Erfahrungen mit denen vergleichen, die ich mit meinem zweiten Roboter, dem Roborock S5 , machen konnte.
Erster Eindruck - Auspacken:
Wow, soviele Verpackungen

Der O950 kam in einem Amazon-Paket, dieses geöffnet, kam ein Ecovacs Karton zum Vorschein.
Diesen ebenfalls geöffnet: Noch ein Ecovacs Karton.
Zum Schluss ist der Roboter nochmals in Folien gehüllt und es gibt noch weitere Verpackungen für das Zubehör.
Erster Eindruck - 1. Blick auf den Roboter:
Nochmal Wow. Das Teil sieht auf den ersten Blick extrem hochwertig aus.
Hab mich kurz gefühlt, als hätte ich einen 1000€ Staubsauger ausgepackt

Das Zubehör:
Der O950 kommt mit wirklich jeder Menge Zubehör daher:
- Papierkram: Bedienungsanleitung, Garantiebestimmungen und "Quick-Start Guide"
- 1 Ladestation (mit Kabelmanagement)
- 1 auswaschbares Wischtuch,
- 4 Seitenbürsten, wovon 2 als Ersatz dienen
- 1 Ersatzfilter
- 1 Direktsaugaufsatz
- Jede Menge Einwegwischtücher (die man sich auch hätte sparen können...) ,
Im Vergleich dazu das Zubehör vom Roborock S5:
- Papierkram (gleich wie beim O950)
- 1 Ladestation (ohne Kabelmanagement)
- 1 Ersatzfilter
- 1 auswaschbares Wischtuch
- 1 Unterlegmatte für die LS
Was beim Ozmo 950 leider fehlt, ist eine Unterlegmatte für die Wischfunktion, damit das nasse Wischpad nicht auf dem Boden liegen bleibt, wenn der Roboter an der Ladestation steht.
Ist in meinem Fall aber kein Problem, da die Wischfunktion bei uns sowieso nicht zum Einsatz kommt.
Der Filter des O950 gefällt mir sehr gut. Es ist ein 3-Schichten-Filtersystem. Diese Art Filter schmutzt nicht so schnell, wie es z.B: bei den einfachen E11-Klasse Filtern von Roborock der Fall ist.
Den Staubbehälter vom O950 kann man sehr leicht und kontaktfrei vollständig entleeren.
Einrichtung / Inbetriebnahme:
Die erste Inbetriebnahme fand ich sehr einfach.
Schnell die beiden Seitenbürsten angeklippst, Roboter am Hauptschalter einschalten und ab auf die Ladestation damit.
In der Zwischenzeit kann man die App einrichten: Ecovacs-Konto anlegen, QR-Code auf dem Roboter scannen, Wlan-Taste drücken. Fertig.
Die Einrichtung verlief schnell und problemlos. Beim Roborock S5 hingegen hatte ich das Problem, dass er meine Mailadresse nicht akzeptieren wollte.
Nach dem Einbinden hab ich noch schnell den erweiterten Modus sowie die Mehrgeschosskarte aktiviert und das angebotene Firmware-Update installiert.
Nun beginnt das Warten auf die erste Vollaufladung.
(

(

(

Die beiden Kartierungsfahrten:
Der Roboter ist endlich bereit zur ersten Kartierungsfahrt. Die Spannung steigt

Er startet im Erdgeschoss, genauer gesagt im Wohnzimmer.
Zu meiner Überraschung ist er sehr sanft zu Hindernissen, ich hatte mit einem aggressiveren Fahrverhalten gerechnet.
Der Roborock ist aber nochmal ein ganzes Stück sanfter - manchmal auch zu sanft.
Bei der Kartierungsfahrt fällt auf, dass der Roboter relativ planlos fährt und desöfteren pausiert um nachzudenken.
Das ganze hat ca eine Stunde gedauert, dann war mein EG fertig kartiert.
Die App führt einen sehr detailliert durch alle weiteren Schritte: Wie speichere ich die Karte? Wie teile ich Bereiche oder füge sie zusammen?
Selber Prozess wurde dann im Obergeschoss durchgeführt.
Hier gab es eine Schwierigkeit: Der Roboter hat sich immer wieder im Erdgeschoss geortet (Umgebung ist zu ähnlich!)
Also musste ich eine neue Position für die LS suchen, hat etwas gedauert, aber danach hat es funktioniert.
Die erste Kartierung des OG war allerdings nicht ganz fehlerfrei.
Bei Beginn der Kartierung einer 2. Etage wird die Ladestation nicht auf der Karte angezeigt.
Das führt dazu, dass sie vom Roboter über den Haufen gefahren wird.
Diesen "Bug" kann man umgehen, indem man dem Bot seine Hand als künstliches Hindernis vor die LS hält, solange bis er diese passiert hat.
Am Ende der Reinigung, wenn die Karte gespeichert wird, wird die Ladestation korrekt angezeigt.
Desweiteren hat einen Teppich aus dem EG mit kartiert, obwohl dieser im OG gar nicht existiert.
Ansonsten gab es auch hier nichts zu meckern.
Nach einer Neukartierung des OG war der falsch eingezeichnete Teppich wieder verschwunden.
Meinen "Problemteppich" im OG hat er ohne irgendwelche Probleme gemeistert.
Kritik zum Thema "Teppich" gibt es aber trotzdem:
Wenn der Roboter kurz vor einer harten, nicht abgerundeten Teppichkante abbremsen muss, dann hat er manchmal Probleme,
wieder auf den Teppich draufzukommen oder er fährt sich auf der Kante fest (durchdrehende Räder).
Genauer gesagt tritt das nur auf, wenn der Roboter direkt auf die Spitze der Teppichkante zufährt.
Die erste Fahrt nach der Kartierung:
Nachdem die Kartierung abgeschlossen und alle Bereiche korrekt eingeteilt wurden, bemerkt man einen Unterschied in der Reinigungslogik:
Der O950 fährt nun exakt Raum für Raum ab, keine 4x4 Bereiche mehr - find ich klasse.
Seine Fahrweise ist richtig schnell, mein EG reinigt er im Durchschnitt 10 Minuten schneller, als der Roborock S5.
Was mir nicht so gut gefällt:
Der O950 neigt dazu, Türen zu schließen.
Hier behelfe ich mir aktuell einfach mit Türstoppern, somit ist das auch kein Problem mehr.
Was mir besonders positiv auffällt:
Der O950 fährt Bereiche an, die Roboter mit einer etwas vorsichtigeren Fahrweise meiden (merkt man vorallem in Engstellen!)
Auch fährt er sehr engmaschig am WC vorbei. Er stößt mit dem LDS-Bumper an, fährt sich aber nicht mal ansatzweise fest.
Der O950 ist gründlicher als der Roborock, dabei aber so leise, dass er auch auf der höchsten Saugstufe nicht stört.
Die Teppicherkennung ist genial, jeder Teppich im Haus wurde perfekt erkannt - mein Roborock S5 kann das nicht so zuverlässig.
Seit der O950 bei uns fährt ist in beiden Staubbehältern (der S5 fährt auch noch) kaum mehr etwas drin
und das, obwohl unser Hund mitten im Fellwechsel ist.
Zum Vergleich: Am Tag zuvor ist der Staubbehälter des S5 noch übergelaufen.
Die Ecovacs-Home APP:
Die App möchte ich nur kurz ansprechen.
Ich finde sie sehr übersichtlich und nutzerfreundlich gemacht.
Man findet sich sehr schnell zurecht, zumal einem beim ersten Mal auch alles erklärt wird.
Die Live-Kartenansicht gefällt mir besser als bei der Mi-Home App für den Roborock S5.
Positionsaktualisierungen des Roboters sind wirklich live, beim S5 sieht man sie nur mit Verzögerung.
Ein paar Kritikpunkte an der APP hab ich allerdings auch:
- Der Piepton beim App-Zugriff auf den Roboter ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Aber schon nach kurzer Zeit nervt er nicht mehr ganz so sehr.
- Die Akkuanzeige ist nicht im Klartext, man sieht nur einen Ladebalken ohne Prozentanzeige.
- Aktuell scheint es wohl Serverprobleme zu geben, weshalb bei mir der Reinigungsverlauf sogut wie gar nicht gespeichert wird.
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Mein Zwischenfazit nach einer Woche Nutzung:
Im Vergleich zum Roborock S5 ist der Ozmo 950 ein wirklicher Fortschritt.
Nicht nur funktionsmäßig, sondern auch was die Reinigungsleistung angeht.
Meine anfänglichen Bedenken betreffend der ruppigen Fahrweise sind ausgeräumt.
Bis hierhin hab ich den Kauf also absolut nicht bereut, auch wenn er etwas teurer war.
Kurz: Der O950 gefällt mir richtig gut und darf auf jeden Fall bleiben 8)
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Zweiter Eindruck - Die LANGZEITERFAHRUNGEN:
Schauen wir mal, was nach ca. einem Jahr Betrieb von den oben geschilderten Eindrücken weiterhin zutrifft und was sich geändert hat.
Erfahrungen mit Firmware-Updates:
Meiner persönlichen Erfahrung nach hat sich das Verhalten des OZMO 950 mit den neusten Updates in einigen Punkten verbessert, aber auch verschlechtert.
Einer der größten Kritikpunkte ist die lange Wartezeit auf mitunter wichtige Updates zur Fehlerbehebung.
Thema "Engstellen":
So ist er mittlerweile zum Beispiel in Engstellen nicht mehr ganz so risikofreudig.
Der Bumper scheint sensibler geworden zu sein, sodass der Roboter sich nicht mehr zwingend überall reinquetscht.
Türen werden von ihm aber weiterhin geschlossen.
Thema "Aufhängen an Teppichkanten":
Das Problem "spitze Teppichkanten" hingegen ist Ecovacs angegangen und hat hier nachgebessert.
Der OZMO hängt sich zwar ab und an immernoch an Teppichkanten auf, allerdings hat sich sein "Befreiungsverhalten" verbessert, sodass er nun etwas besser damit zurecht kommt.
Die Nachfolgemodelle haben ein neues Reifenprofil bekommen, womit dieses Problem entgültig der Vergangenheit angehört.
Ob man das Reifenprofil beim O950 nachträglich austauschen lassen kann, weiß ich leider nicht.
Thema "Navigation":
Beim Thema Navigation hat sich Ecovacs mitunter einige Patzer erlaubt.
So gab es in der Firmwareversion 1.7.9 einen Bug, der zu Kreisfahrten und ausgelassenen Bereichen geführt hat.
Ecovacs hat monatelang gebraucht, um ein behebendes Update zu veröffentlichen (Version 1.8.2).
Positiv anmerken muss man hier jedoch, dass sich Ecovacs bereit erklärt hat, zwei Nutzern aus unserem Forum (unter anderem mir) bereits im Vorfeld eine BETA-Version zur Verfügung zu stellen, um herauszufinden ob das Problem tatsächlich behoben wurde.
Seit der FW 1.7.9 hat der Roboter zudem "sporadisch" Navigationsausfälle.
Das heißt, dass er Räume nicht mehr logisch abfährt, sondern neu einteilt und/oder eine chaotische Route fährt.
Es kann auch vorkommen, dass sich der Bot an Hindernissen (z.B. dünnen Stuhlbeinen) aufhängt und/oder Bereiche komplett ausgelassen werden.
Nach einem Neustart des Roboters funktioniert die Navigation wieder fehlerfrei.
Diese Probleme ist Ecovacs bis heute leider nicht angegangen.
Die Ecovacs-Home APP:
Beim Thema App hat sich leider die ganze Zeit über nichts bedeutendes getan.
Es kamen keine nennenswerten neuen Features dazu.
Das Reinigungsprotokoll funktioniert auch ein Jahr später eher sporadisch als wirklich zuverlässig.
Das letzte App-Update hat die "Akkuanzeige in Prozent" auf den Startbildschirm gebracht.
Ansich läuft die App bei mir rund und nahezu fehlerfrei. Da gibt es soweit nichts zu meckern.
Navigation und Reinigungsleistung:
Wenn die im letzten Punkt erwähnten Navigationsprobleme nicht auftreten, macht der OZMO 950 einen hervorragenden Job!
Er navigiert schnell und sicher durch die Wohnung und lässt nahezu keine erreichbare Stelle aus.
Das Problem, dass er sich an spitzen Teppichkanten aufhängt (Und manchmal mit der Meldung "Fehler beim Antriebsrad" stehen bleibt) habe ich oben bereits thematisiert
Ansonsten ist die Reinigungsleistung wie eingangs erwähnt wirklich top und die Teppicherkennung arbeitet weiterhin mehr als zuverlässig.
Einsatz auf mehreren Etagen:
Die Mehretagenfunktion des OZMO 950 funktioniert bei mir bis auf sehr wenige Ausnahmen weiterhin zuverlässig.
Die Relokalisierung (auf welcher Etage befindet sich der Roboter?) funktioniert bei mir nahezu 100% zuverlässig.
Man muss nur aufpassen, dass man auf einer Etage (auf der mittlerweile keine Ladestation mehr steht), den Bereich wo sie eben einmal stand nicht ausversehen mit einem Hindernis verstellt.
Das führt nämlich dazu, dass der Roboter die Position der Ladestation verändert und sie z.b. an einer ungünstigen Stelle (bei mir war es unter dem Küchentisch) platziert.
Ein großer Kritikpunkt bei der Mehrgeschossfunktion ist meiner Meinung nach, dass man zur Kartierung zwingend die Ladestation mitnehmen muss und dass der Roboter diese ca. 10 Minuten lang sucht, auch wenn man sie im Nachhinein auf der anderen Etage plaziert.
Die Stelle wo die LS bei der Kartierung stand wird außerdem bei der eigentlichen Reinigung ausgelassen.
Besser wäre es , wenn die Ladestation zur Kartierung nicht notwendig wäre und/oder der Roboter nach der Reinigung einfach zur Ausgangsposition zurückkehren würde, anstatt ewig lange seine Station zu suchen.
Erfahrungen mit der Hardware:
Dieser Punkt ist rein subjektiv und trifft vermutlich nicht generell auf alle OZMO 950 zu!
Trotzdem möchte ich es hier an dieser Stelle erwähnen, weil es bei der Gewichtung des späteren Fazits eine Rolle spielen kann.
Nach ca. einem Jahr vermute ich bei meinem Ozmo einen Hardware-Defekt, möglicherweise die Hauptplatine.
Symptome sind unter anderem Navigationsprobleme, Komplett- oder teilweise Abstürze des DEEBOT-Systems (=Roboter reagiert auf gar nichts mehr, oder einzelne Module wie z.B: das Soundmodul oder der Laserdistanzsensor fallen aus).
Diese Probleme treten nur sehr sporadisch, ohne erkennbares Muster auf.
Wenn sie nicht auftreten, dann arbeitet der Roboter zuverlässig und absolut fehlerfrei.
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Mein LANGZEIT-Fazit zum OZMO 950:
Im großen und ganzen kann ich mein 1. Zwischenfazit (siehe oben) aufrecht erhalten und, da der Preis runtergegangen ist, den OZMO 950 auch grundsätzlich weiterempfehlen.
Was aber nicht unerwähnt bleiben sollte ist, dass die Software (im Vergleich zu z.B. einem Roborock S5) weniger stabil läuft und anfälliger für Fehlfunktionen ist.
Zudem hat die Konkurrenz in manchen Punkten (z.b. der Mehrgeschosskarte) mittlerweile aufgeholt oder den OZMO sogar überholt.
Deswegen würde ich bei einer Wohnung mit mehreren Etagen heute auch eher zur Konkurrenz greifen, weil die Kartierung dort um einiges einfacher ist (zum Beispiel muss man die Ladestation nicht mitnehmen).
Trotzdem handelt es sich beim Ozmo 950 keinesfalls um einen schlechten Sauger.
Ich persönlich würde, wenn ich mir nochmal einen DEEBOT zulegen würde, den OZMO 950 sogar einem T8 (den ich ebenfalls getestet habe) vorziehen.