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AreYouNuts
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Hallo liebe Community,
Ich möchte euch mal meine ersten Erfahrungen mit dem Roborock S6 MaxV berichten. Erwähnen will ich hierbei auch, dass ich ein ehemaliger und SEHR genervter Benutzer eines Ecovacs Produktes bin; habe also auch einen Vergleich zwischen Ecovacs (Deebot Ozmo 930) und Roborock (S6 MaxV) habe. Der S6 MaxV ist dabei übrigens mein erster Saugroboter von Roborock. – Übrigens aus der Sicht eines Computer-Freaks und Smart Home Fans; wie ich mich selber ehrlicherweise bezeichnen kann
. – Auch stellt dieser Bericht nur meine persönlichen Erfahrungen da.
Warum genau ich von Ecovacs um jeden Preis der Welt weg wollte, kann man u.A., auch hier im Forum nachlesen, das will ich hier nicht zu sehr breit treten. Die Kurzform: Wegen wirklich und massiver und pausenloser Bugs, weil er in zwei Jahren 3 mal Defekt war (Beim vierten Mal habe ich mein Geld zurück bekommen, zum Glück bei Amazon bestellt!) und weil Ecovacs immer sehr viel versprochen; aber nie irgendwas eingehalten hat: Versprochene Bugfixes kamen genauso wenig, wie ebenso versprochene, neue Features.
Getestet habe ich meinen Roborock S6 MaxV mit der Firmware 01.40.86
----------------
Der erste Kontakt mit einer der beiden Apps: Die Mi Home App
Zu meinen Ersten Erfahrungen mit dem Roborock S6 MaxV: Bei der Einrichtung fühlte ich mich leider erst mal sehr an Ecovacs erinnert, was meine Freunde zu Beginn gleich mal sehr gesenkt hat: Ich hatte die Einrichtung zuerst mit der Mi Home App versucht: Da ist die App am Ende leider immer stehen geblieben, wenn man versucht hat, das Netzwerk einzurichten: Die App hat den Roboter gefunden, aber die Integration in das Netzwerk scheiterte dann immer am letzten Schritt. Da ich hauptberuflicher und nebenberuflicher IT’ler bin und schon lange viele Smart Home Geräte verwende, sage ich jetzt einfach mal ganz frech: “Ich weiß schon, was ich da tue.“ – Ich deaktivierte bei mir das 5 Ghz wlan und stellte auch das Pi Hole aus (Wer das Pi hole nicht kennt: Das Pi Hole ist ein DNS-Server; der z.B. auf einem Raspberry Pi installiert werden kann und dann Werbung im gesamten Netzwerk filtert.) – Auch schaltete ich meinen Netgear-Router aus, der das wlan als Access Point zur Verfügung stellte und aktivierte wieder das integrierte wlan in der Fritz-Box: Das half leider auch nichts. Ziemlich genervt stellte ich den vorherigen Zustand meiner Hardware / Software Konfiguration wieder her und installierte mal die Roborock App. – Damit klappte die Einrichtung des Roborock S6 MaxV dann (fast) problemlos. – Nur das Update der Firmware war leider auch ein kleines Problem: Mehrere Versuche scheiterten daran, dass die App das angebotene Update nicht herunterladen konnte: „Fehler beim Download. – Einige Minuten später klappte das Update dann doch plötzlich, obwohl ich nichts verändert hatte.
Somit war meine erste Berührung mit der Roborock Welt leider eher negativ. – Aber so schnell wollte ich noch nicht aufgeben.
Der zweite Kontakt mit den Apps: Die Roborock App
Sofern sich der Roborock S6 MaxV jetzt weniger problematisch verhalten sollte, wäre ich auch etwas positiver gestimmt – Und zum Glück kann ich sagen: Ab jetzt wurden meine Erfahrungen deutlich besser, so dass ich meine ersten Erfahrungen wohl gutgläubig einfach mal als „Pech“ oder „unglücklichen Zufall“ einschätzen kann.
Mir gefällt sehr, wie flexibel und modular die App aufgebaut ist: Es gibt wirklich kaum etwas, was man über die App nicht steuern kann: Benutzerdefinierte Raumaufteilung, Saugleistung pro Raum, Wischleistung pro Raum. Selbstverständlich sind geplante Reinigungen ebenfalls mit an Board. Auch positiv fällt mir auf, wie schnell der S6 MaxV auf die Kommandos der App reagiert. Bei Ecovacs war es immer so, dass sich dieser tlw. 2-5 Sekunden Zeit lies, bis dieser mal reagierte – Auch nach Verlassen der App dauerte es immer eine ganze Weile, bis man wieder im Hauptmenü der App landete. Ganz anders bei Robock: Hier dauert es nur ca. 1-2 Sekunden, bis die App nach dem Klick auf den Saugroboter bereit war. – Bei beiden Herstellern (Ecovacs und Roborock) hatte / habe ich alle Hintergrundaktivitäten erlaubt, damit die App schnell wieder startklar ist. – Das hat bei Ecovacs leider nicht geholfen. Auf den ersten Blick fallen mir erst mal keine Kritikpunkte an der Roborock App ein. Wie gut die Mi Home App sein kann, habe ich natürlich nicht weiter getestet, da es hierfür ja keinen Grund für mich gibt.
Woran es nun lag, dass mir zuvor die Mi Home App solche Probleme machte, weiß ich nicht. Es war vielleicht einfach ein unglücklicher Zufall, eine Störung bei Roborock oder die Tatsache, dass der Roborock S6 MaxV eben noch sehr neu ist und nicht richtig in die Mi Home App integriert ist (?) – Für mich ist das aber auch nicht mehr interessant. Vielleicht wird es das ja irgendwann mal, wenn noch ein weiteres Xiaomi Produkt in unseren Haushalt einzieht.
Was ich übrigens nicht getestet habe; ist die Funktionalität mit mehreren Etagen – Weil ich nur eine Etage habe. Laut App und Roborock selber kann der S6 MaxV bis zu 4 Etagen speichern.
Zu der Einrichtung muss ich noch sagen, dass diese auch mit der Roborock App eine Tücke aufweist: Wer ein 5 Ghz wlan verwendet, könnte mit der Roborock App während der Einrichtung Probleme bekommen: Verwenden das 2,4 GHz und 5,0 Ghz wlan die selbe SSID (wlan Name), dann wird die Einrichtung nicht klappen. – Denn auch im Jahr 2020 sind viele China-Produkte nicht dazu in der Lage, vernünftig mit 5 GHz wlan Netzwerken umzugehen. – Nach der Einrichtung kann man dann das 5 GHz wlan wieder mit der selben SSID laufen lassen, wie das 2,4 GHz wlan.
Die Navigation und die Hindernis-Erkennung:
Von meinem Ecovacs Deebot 930 war ich es gewohnt, dass dieser (Wenn er tatsächlich mal problemlos lief) Bahnen durch den Raum fuhr – Und zwar von Rand zu Rand, bis das ganze Zimmer gesaugt war. Beim Roborock S6 MaxV sieht das ein wenig anders aus: Dieser reinigt erst mal nur die Ränder. Erst danach fährt er Bahnen in der Mitte des Raumes. – Ohne genaueres Hintergrundwissen dazu zu besitzen; behaupte ich einfach mal, dass es u.A. an seiner Bauart liegt: Während die Modelle von Ecovacs alle zwei Seitenbürsten haben, besitzen die Modelle von Roborock immer nur eine Seitenbürste. So ist vermutlich einfach mehr Platz für andere Komponenten.
Wenn der S6 MaxV an Rändern entlang fährt; hört man, wie sich die Saugleistung erhöht und zudem fährt der Roboter auch langsamer.
So lassen sich Ränder dann eben trotzdem effektiv und gründlich reinigen. Ecken werden wie bei runden Robotern nicht anders zu erwarten; kaum sauber. Auch in der Mitte eines Raumes sind die Ergebnisse sehr gut. – Die verbaute Dual-Kamera leistet dabei recht gute Arbeit; wobei man hier auch nicht vergessen darf, dass die Kameras in einer Höhe von ca. 5 cm verbaut sind. Folglich kann sie tiefer liegende Gegenstände nur schwer bis gar nicht erkennen. Xiaomi selber schreibt dazu: "Alle beliebigen Objekte ab einer Breite von 5 cm und einer Höhe von 3 cm können wahrgenommen und vermieden werden". Da die Kamera als Dual-Kamera auch eine gewisse Tiefe erfassen kann, erkennt sie die meisten Objekte in Ihrer Umgebung richtig, selbst bei schlechtem Licht. Das ist natürlich nicht zuletzt der guten KI (Künstlichen Intelligenz) geschuldet, die mit zukünftigen Firmware-Updates hoffentlich immer schlauer wird. Kleinere Kabel, die eher flach statt zusammengeknäult auf dem Boden liegen, erkennt die Dual-Kamera nicht und der Roborock S6 MaxV frisst sie gnadenlos auf und verheddert sich darin. Größere Gegenstände werden aber völlig problemlos erkannt und gemieden. Kann der Roboter ein Hindernis zwar "sehen“, aber nicht richtig zuordnen, umfährt er es trotzdem.
Selbstredend überwindet er auch problemlos alle Türschwellen. – Selbst eine Türschwelle; die sich ein wenig vom Bode gelöst hat und daher knappe 1,8 cm hoch ist, bringen ihn nicht in Schwierigkeiten. – Auch Schwingstühle (Also Stühle, deren Bodenkontakt aus waagerecht auf dem Boden liegenden Rohren bestehen) wurden richtig erkannt – Der Roborock S6 MaxV stoppte vorher und fuhr um die Stellen herum.
Auch ansonsten kann ich nicht viel Negatives zu der Navigation sagen. Der kleine Kerl findet sich immer gut zurecht und das selbst dann noch, wenn man ihn einfach hochhebt und ihn in einem anderen Zimmer wieder absetzt: Nach kurzer Orientierungs-Fahrt weiß er genau, wo er ist. Die Karte wird durch sowas nicht beschädigt, zurückgesetzt, etc… - Viele Benutzer von Ecovacs Produkten kennen das ganz anders: Den Roboter einfach mal umdrehen und säubern ist da einfach nicht drin. – Das endet dann zu 90% mit einer defekten / zurückgesetzten Karte. So leider auch bei mir. Man stelle sich vor: Der Roboter hat sich mal wieder irgendwo festgefahren (u.A. auch, weil bei Ecovacs festgelegte Grenzen gerne ignoriert werden) und man muss ihn befreien – Verändert man dabei minimal seine Position, war’s das dann mit der Karte: Die ist dann futsch. – Sowas habe ich mit meinem S6 MaxV zum Glück noch nicht erlebt; dem ist es egal, wann ich ihn wohin stelle: Er findet immer wieder zurück und lässt die Karte dabei heile.
Aber genug gelobt, ein wenig Abwechslung muss ja auch sein. Also mal wieder zu negativen Punkten: Im nächsten Abschnitt schreibe ich ein wenig von meinen Erfahrungen mit dem Roborock S6 MaxV und Teppichen: Hier leistet sich Roborock nämlich einige Patzer, die ich nicht grade von einem 650 Euro Highend Saug / Wisch Roboter erwarten würde.
Die Saug- und Wisch-Leistung:
Wer will, kann entweder automatisiert pro Raum oder manuell vor jeder Reinigung entscheiden, wie viel Leistung beim Saugen benutzt werden soll. Bei der maximalen Saugleitung von 2500 Pa ist Gerät immer noch recht leise und die Saugleistung dabei auch auf Teppichen wirklich sehr gut. Ebenso kann man manuell vor jeder Reinigung bestimmen, wie oft der Roboter dabei den ausgewählten Bereich reinigen soll – Bis zu drei Mal hintereinander ist möglich. Damit sollte sich wohl selbst hartnäckigster Schmutz aus Teppichen lösen lassen. Selbst mit Heu kommt das Gerät wirklich gut zurecht. Ich kenne leider bereits das Problem mit liegengebliebenem Heu und in der Bodenbürste verhedderten Fasern, die dann nicht im Saugbehälter landen. – Bei maximaler Saugleistung schafft der Roborock S6 MaxV das allerdings ausgesprochen gut.
Auch beim Wischen kann ich von guten Ergebnissen berichten: Dadurch; dass der Wischmop mit 300 Gramm Druck auf den Boden gedrückt wird, zieht der S6 MaxV nicht nur einen nassen Lappen hinter sich her, sondern positioniert sich schon mittig zwischen „Nassen Lappen hinter sich her ziehen“ und „Richtigem Wischen“. – Hier hätte sich Roborock ausnahmsweise mal etwas von Ecovacs abgucken können: Da gibt es beim Deebot Ozmo T8 Aivi eine vibrierende Rüttelplatte, die dann wirklich gut den Schmutz lösen können soll.
Wie weiter oben schon erwähnt; hakelt es aber noch etwas bei Teppichen: Mein dunkelblauer Teppich im Badezimmer wird mal erkannt und mal nicht. Folglich hebt er die Saugleistung nicht immer von alleine an. Daher habe ich in der App einfach eingestellt, dass der Roboter im Badezimmer einfach immer mit maximaler Leistung saugen soll – Das ist nicht optimal, aber trotzdem der beste Kompromiss, wenn man es sauber haben will. Dass Saugroboter mit dunklen Teppichen Probleme haben, ist ja allgemein bekannt. Allerdings ist dieser Teppich eben nicht schwarz, sondern „nur“ dunkelblau. Da hätte ich von einem aktuell 650 €uro teurem Roboter wirklich mehr erwartet! –
Leider war dies aber nicht das einzige Problem: Ebenfalls im Badezimmer trifft der Saugroboter auf einen recht hochflorigen Teppich (2,5 cm hohe Fasern) : Damit kommt er überhaupt nicht zurecht. Gleich zwei Mal beim ersten Saugvorgang verhedderte sich die Gummi-Seitenbürste so sehr darin, dass der Roboter den Vorgang abbrach. Auch die Fahrt über diesen Teppich war für den S6 MaxV deutlich hör- und sichtbar ein Problem: Er kroch langsam und unsicher mit fiepsenden Geräuschen über den Teppich, als ob er ein Verdurstender auf seinen letzten Zentimetern kurz vor dem Tod wäre. Ich habe diesen Bereich daher nun als NoGo-Zone markiert.
Im Wohnzimmer habe ich dem Roborock S6 MaxV auch mal einen schwarz/weißen Teppich zum Test gegeben; der an sich zwar nicht hochflorig, aber trotzdem sehr dick ist (Sehr dicker Untergrund unter den Teppichfasern): Leider wollte er auf diesen Teppich überhaupt nicht fahren. Er versuchte es immer wieder und kam dabei ab und an auch mal halb drauf. Dann fuhr er allerdings sofort wieder herunter, wenn er auf schwarze Bereiche getroffen war. – Auch hier: Da hätte ich von einem aktuell 650 €uro teurem Roboter wirklich mehr erwartet!
Optik, Verarbeitung und Handhabung:
Nachdem ich mit Teppichen eher schlechte Erfahrungen machen musste, wollte ich jetzt aber auch nochmal etwas Positives berichten: Der Roboter ist durch und durch hochwertig und schick. Etwas schade finde ich die Glossy-Oberfläche, das hätte nicht sein gemusst. Aber das ist ja Geschmackssache. Dafür ist der S6 MaxV super verarbeitet und das Konzept des Gerätes wirkt (abgesehen von der Gummibürste auf hochflorigen Teppichen) gut durchdacht. – Hatte ich beim Ecovacs Deebot Ozmo 930 immer das Problem, dass das Einsetzen und Entfernen das Wassertanks ziemlich hakelig war, läuft das beim Roborock S6 MaxV sehr smooth und unkompliziert. Statt hakelig ist es beim S6 MaxV eher ein sanftes Gleiten. Ebenso gut durchdacht finde ich die Lösung mit der Wischplatte, auf der man den Wischlappen befestigen kann: Man muss nicht den ganzen Wassertank entfernen oder den Roboter auch hochheben, um die Wischplatte zu entfernen. Mit zwei simplen Handgriffen kann man die Wischplatte sehr schnell und einfach vom Wassertank lösen. Auch habe ich bisher noch nicht erlebt, dass der Roborock seine Wischplatte verliert – Das war beim Ozmo 930 von Ecovacs leider ganz anders: Ständig lag das Teil irgendwo herum und wenn ich nach Hause kam, wurde nicht gewischt und in sehr vielen Fällen gab es dann noch allerlei andere Probleme. (Komplett ausgelassene Räume, zerstörte Karte, etc…) – Auch alle anderen Komponenten wirken durchdacht und sind hochwertig verarbeitet. Insgesamt ein stimmiges Konzept
Mein Fazit und was ich vermisse:
Der Roborock S6 MaxV ist ein Highend-Saug / Wisch Roboter, der mit 650 Euro nicht grade günstig ist. Die 650 Euro finde ich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht gerechtfertigt, da der Roboter eben doch noch die ein oder andere Macke hat.
Ein wirklich ganz Großes Manko ist aber wirklich alles, was mit Teppichen zusammenhängt – Ein Teppich darf offensichtlich weder hoch, noch hochflorig sein. Auch sollte er nicht zu dunkel sein. Am besten nichts, was in Richtung schwarz geht - @ Xiaomi / Roborock: Setzen, 6!
Ich kann nur hoffen, das Roborock in Sachen Teppichen noch gaaaanz viel via Firmware-Updates verbessert. – Ich würde z.B. vorschlagen: Auf Teppichen einfach die Bürste abschalten, dann verheddert sich die Seitenbürste nicht mehr in hohen Fasern. Die Farberkennung in Hinsicht auf dunkle Teppiche könnte man etwas feiner abstimmen.
Zum Glück kann man zumindest die höhere Saugleistung auf Teppichen einfach per App erzwingen.
Dafür habe ich in den letzten Tagen aber auch deutlich gemerkt, dass eine ausgereifte App in Verbindung mit einer guten Firmware echt goldwert ist. – Trotz der Probleme mit Teppichen entlastet mich der Roborock S6 MaxV im Alltag sehr und im Vergleich zu meinem vorherigen Ecovacs Deebot Ozmo 930 sind selbst diese Probleme wirklich gar nichts verglichen mit Ecovacs.
Das war es erst mal von mir – Danke für’s Lesen
----------------
Zum Schluss möchte ich nochmal anmerken: Dieser Bericht ist lediglich meine Erfahrung und meine Meinung. Ich werde von keiner Firma davon bezahlt und habe meinen Roborock S6 MaxV selber bei Amazon gekauft.
Ich möchte euch mal meine ersten Erfahrungen mit dem Roborock S6 MaxV berichten. Erwähnen will ich hierbei auch, dass ich ein ehemaliger und SEHR genervter Benutzer eines Ecovacs Produktes bin; habe also auch einen Vergleich zwischen Ecovacs (Deebot Ozmo 930) und Roborock (S6 MaxV) habe. Der S6 MaxV ist dabei übrigens mein erster Saugroboter von Roborock. – Übrigens aus der Sicht eines Computer-Freaks und Smart Home Fans; wie ich mich selber ehrlicherweise bezeichnen kann

Warum genau ich von Ecovacs um jeden Preis der Welt weg wollte, kann man u.A., auch hier im Forum nachlesen, das will ich hier nicht zu sehr breit treten. Die Kurzform: Wegen wirklich und massiver und pausenloser Bugs, weil er in zwei Jahren 3 mal Defekt war (Beim vierten Mal habe ich mein Geld zurück bekommen, zum Glück bei Amazon bestellt!) und weil Ecovacs immer sehr viel versprochen; aber nie irgendwas eingehalten hat: Versprochene Bugfixes kamen genauso wenig, wie ebenso versprochene, neue Features.
Getestet habe ich meinen Roborock S6 MaxV mit der Firmware 01.40.86
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Der erste Kontakt mit einer der beiden Apps: Die Mi Home App
Zu meinen Ersten Erfahrungen mit dem Roborock S6 MaxV: Bei der Einrichtung fühlte ich mich leider erst mal sehr an Ecovacs erinnert, was meine Freunde zu Beginn gleich mal sehr gesenkt hat: Ich hatte die Einrichtung zuerst mit der Mi Home App versucht: Da ist die App am Ende leider immer stehen geblieben, wenn man versucht hat, das Netzwerk einzurichten: Die App hat den Roboter gefunden, aber die Integration in das Netzwerk scheiterte dann immer am letzten Schritt. Da ich hauptberuflicher und nebenberuflicher IT’ler bin und schon lange viele Smart Home Geräte verwende, sage ich jetzt einfach mal ganz frech: “Ich weiß schon, was ich da tue.“ – Ich deaktivierte bei mir das 5 Ghz wlan und stellte auch das Pi Hole aus (Wer das Pi hole nicht kennt: Das Pi Hole ist ein DNS-Server; der z.B. auf einem Raspberry Pi installiert werden kann und dann Werbung im gesamten Netzwerk filtert.) – Auch schaltete ich meinen Netgear-Router aus, der das wlan als Access Point zur Verfügung stellte und aktivierte wieder das integrierte wlan in der Fritz-Box: Das half leider auch nichts. Ziemlich genervt stellte ich den vorherigen Zustand meiner Hardware / Software Konfiguration wieder her und installierte mal die Roborock App. – Damit klappte die Einrichtung des Roborock S6 MaxV dann (fast) problemlos. – Nur das Update der Firmware war leider auch ein kleines Problem: Mehrere Versuche scheiterten daran, dass die App das angebotene Update nicht herunterladen konnte: „Fehler beim Download. – Einige Minuten später klappte das Update dann doch plötzlich, obwohl ich nichts verändert hatte.
Somit war meine erste Berührung mit der Roborock Welt leider eher negativ. – Aber so schnell wollte ich noch nicht aufgeben.
Der zweite Kontakt mit den Apps: Die Roborock App
Sofern sich der Roborock S6 MaxV jetzt weniger problematisch verhalten sollte, wäre ich auch etwas positiver gestimmt – Und zum Glück kann ich sagen: Ab jetzt wurden meine Erfahrungen deutlich besser, so dass ich meine ersten Erfahrungen wohl gutgläubig einfach mal als „Pech“ oder „unglücklichen Zufall“ einschätzen kann.
Mir gefällt sehr, wie flexibel und modular die App aufgebaut ist: Es gibt wirklich kaum etwas, was man über die App nicht steuern kann: Benutzerdefinierte Raumaufteilung, Saugleistung pro Raum, Wischleistung pro Raum. Selbstverständlich sind geplante Reinigungen ebenfalls mit an Board. Auch positiv fällt mir auf, wie schnell der S6 MaxV auf die Kommandos der App reagiert. Bei Ecovacs war es immer so, dass sich dieser tlw. 2-5 Sekunden Zeit lies, bis dieser mal reagierte – Auch nach Verlassen der App dauerte es immer eine ganze Weile, bis man wieder im Hauptmenü der App landete. Ganz anders bei Robock: Hier dauert es nur ca. 1-2 Sekunden, bis die App nach dem Klick auf den Saugroboter bereit war. – Bei beiden Herstellern (Ecovacs und Roborock) hatte / habe ich alle Hintergrundaktivitäten erlaubt, damit die App schnell wieder startklar ist. – Das hat bei Ecovacs leider nicht geholfen. Auf den ersten Blick fallen mir erst mal keine Kritikpunkte an der Roborock App ein. Wie gut die Mi Home App sein kann, habe ich natürlich nicht weiter getestet, da es hierfür ja keinen Grund für mich gibt.
Woran es nun lag, dass mir zuvor die Mi Home App solche Probleme machte, weiß ich nicht. Es war vielleicht einfach ein unglücklicher Zufall, eine Störung bei Roborock oder die Tatsache, dass der Roborock S6 MaxV eben noch sehr neu ist und nicht richtig in die Mi Home App integriert ist (?) – Für mich ist das aber auch nicht mehr interessant. Vielleicht wird es das ja irgendwann mal, wenn noch ein weiteres Xiaomi Produkt in unseren Haushalt einzieht.
Was ich übrigens nicht getestet habe; ist die Funktionalität mit mehreren Etagen – Weil ich nur eine Etage habe. Laut App und Roborock selber kann der S6 MaxV bis zu 4 Etagen speichern.
Zu der Einrichtung muss ich noch sagen, dass diese auch mit der Roborock App eine Tücke aufweist: Wer ein 5 Ghz wlan verwendet, könnte mit der Roborock App während der Einrichtung Probleme bekommen: Verwenden das 2,4 GHz und 5,0 Ghz wlan die selbe SSID (wlan Name), dann wird die Einrichtung nicht klappen. – Denn auch im Jahr 2020 sind viele China-Produkte nicht dazu in der Lage, vernünftig mit 5 GHz wlan Netzwerken umzugehen. – Nach der Einrichtung kann man dann das 5 GHz wlan wieder mit der selben SSID laufen lassen, wie das 2,4 GHz wlan.
Die Navigation und die Hindernis-Erkennung:
Von meinem Ecovacs Deebot 930 war ich es gewohnt, dass dieser (Wenn er tatsächlich mal problemlos lief) Bahnen durch den Raum fuhr – Und zwar von Rand zu Rand, bis das ganze Zimmer gesaugt war. Beim Roborock S6 MaxV sieht das ein wenig anders aus: Dieser reinigt erst mal nur die Ränder. Erst danach fährt er Bahnen in der Mitte des Raumes. – Ohne genaueres Hintergrundwissen dazu zu besitzen; behaupte ich einfach mal, dass es u.A. an seiner Bauart liegt: Während die Modelle von Ecovacs alle zwei Seitenbürsten haben, besitzen die Modelle von Roborock immer nur eine Seitenbürste. So ist vermutlich einfach mehr Platz für andere Komponenten.
Wenn der S6 MaxV an Rändern entlang fährt; hört man, wie sich die Saugleistung erhöht und zudem fährt der Roboter auch langsamer.
So lassen sich Ränder dann eben trotzdem effektiv und gründlich reinigen. Ecken werden wie bei runden Robotern nicht anders zu erwarten; kaum sauber. Auch in der Mitte eines Raumes sind die Ergebnisse sehr gut. – Die verbaute Dual-Kamera leistet dabei recht gute Arbeit; wobei man hier auch nicht vergessen darf, dass die Kameras in einer Höhe von ca. 5 cm verbaut sind. Folglich kann sie tiefer liegende Gegenstände nur schwer bis gar nicht erkennen. Xiaomi selber schreibt dazu: "Alle beliebigen Objekte ab einer Breite von 5 cm und einer Höhe von 3 cm können wahrgenommen und vermieden werden". Da die Kamera als Dual-Kamera auch eine gewisse Tiefe erfassen kann, erkennt sie die meisten Objekte in Ihrer Umgebung richtig, selbst bei schlechtem Licht. Das ist natürlich nicht zuletzt der guten KI (Künstlichen Intelligenz) geschuldet, die mit zukünftigen Firmware-Updates hoffentlich immer schlauer wird. Kleinere Kabel, die eher flach statt zusammengeknäult auf dem Boden liegen, erkennt die Dual-Kamera nicht und der Roborock S6 MaxV frisst sie gnadenlos auf und verheddert sich darin. Größere Gegenstände werden aber völlig problemlos erkannt und gemieden. Kann der Roboter ein Hindernis zwar "sehen“, aber nicht richtig zuordnen, umfährt er es trotzdem.
Selbstredend überwindet er auch problemlos alle Türschwellen. – Selbst eine Türschwelle; die sich ein wenig vom Bode gelöst hat und daher knappe 1,8 cm hoch ist, bringen ihn nicht in Schwierigkeiten. – Auch Schwingstühle (Also Stühle, deren Bodenkontakt aus waagerecht auf dem Boden liegenden Rohren bestehen) wurden richtig erkannt – Der Roborock S6 MaxV stoppte vorher und fuhr um die Stellen herum.
Auch ansonsten kann ich nicht viel Negatives zu der Navigation sagen. Der kleine Kerl findet sich immer gut zurecht und das selbst dann noch, wenn man ihn einfach hochhebt und ihn in einem anderen Zimmer wieder absetzt: Nach kurzer Orientierungs-Fahrt weiß er genau, wo er ist. Die Karte wird durch sowas nicht beschädigt, zurückgesetzt, etc… - Viele Benutzer von Ecovacs Produkten kennen das ganz anders: Den Roboter einfach mal umdrehen und säubern ist da einfach nicht drin. – Das endet dann zu 90% mit einer defekten / zurückgesetzten Karte. So leider auch bei mir. Man stelle sich vor: Der Roboter hat sich mal wieder irgendwo festgefahren (u.A. auch, weil bei Ecovacs festgelegte Grenzen gerne ignoriert werden) und man muss ihn befreien – Verändert man dabei minimal seine Position, war’s das dann mit der Karte: Die ist dann futsch. – Sowas habe ich mit meinem S6 MaxV zum Glück noch nicht erlebt; dem ist es egal, wann ich ihn wohin stelle: Er findet immer wieder zurück und lässt die Karte dabei heile.
Aber genug gelobt, ein wenig Abwechslung muss ja auch sein. Also mal wieder zu negativen Punkten: Im nächsten Abschnitt schreibe ich ein wenig von meinen Erfahrungen mit dem Roborock S6 MaxV und Teppichen: Hier leistet sich Roborock nämlich einige Patzer, die ich nicht grade von einem 650 Euro Highend Saug / Wisch Roboter erwarten würde.
Die Saug- und Wisch-Leistung:
Wer will, kann entweder automatisiert pro Raum oder manuell vor jeder Reinigung entscheiden, wie viel Leistung beim Saugen benutzt werden soll. Bei der maximalen Saugleitung von 2500 Pa ist Gerät immer noch recht leise und die Saugleistung dabei auch auf Teppichen wirklich sehr gut. Ebenso kann man manuell vor jeder Reinigung bestimmen, wie oft der Roboter dabei den ausgewählten Bereich reinigen soll – Bis zu drei Mal hintereinander ist möglich. Damit sollte sich wohl selbst hartnäckigster Schmutz aus Teppichen lösen lassen. Selbst mit Heu kommt das Gerät wirklich gut zurecht. Ich kenne leider bereits das Problem mit liegengebliebenem Heu und in der Bodenbürste verhedderten Fasern, die dann nicht im Saugbehälter landen. – Bei maximaler Saugleistung schafft der Roborock S6 MaxV das allerdings ausgesprochen gut.
Auch beim Wischen kann ich von guten Ergebnissen berichten: Dadurch; dass der Wischmop mit 300 Gramm Druck auf den Boden gedrückt wird, zieht der S6 MaxV nicht nur einen nassen Lappen hinter sich her, sondern positioniert sich schon mittig zwischen „Nassen Lappen hinter sich her ziehen“ und „Richtigem Wischen“. – Hier hätte sich Roborock ausnahmsweise mal etwas von Ecovacs abgucken können: Da gibt es beim Deebot Ozmo T8 Aivi eine vibrierende Rüttelplatte, die dann wirklich gut den Schmutz lösen können soll.
Wie weiter oben schon erwähnt; hakelt es aber noch etwas bei Teppichen: Mein dunkelblauer Teppich im Badezimmer wird mal erkannt und mal nicht. Folglich hebt er die Saugleistung nicht immer von alleine an. Daher habe ich in der App einfach eingestellt, dass der Roboter im Badezimmer einfach immer mit maximaler Leistung saugen soll – Das ist nicht optimal, aber trotzdem der beste Kompromiss, wenn man es sauber haben will. Dass Saugroboter mit dunklen Teppichen Probleme haben, ist ja allgemein bekannt. Allerdings ist dieser Teppich eben nicht schwarz, sondern „nur“ dunkelblau. Da hätte ich von einem aktuell 650 €uro teurem Roboter wirklich mehr erwartet! –
Leider war dies aber nicht das einzige Problem: Ebenfalls im Badezimmer trifft der Saugroboter auf einen recht hochflorigen Teppich (2,5 cm hohe Fasern) : Damit kommt er überhaupt nicht zurecht. Gleich zwei Mal beim ersten Saugvorgang verhedderte sich die Gummi-Seitenbürste so sehr darin, dass der Roboter den Vorgang abbrach. Auch die Fahrt über diesen Teppich war für den S6 MaxV deutlich hör- und sichtbar ein Problem: Er kroch langsam und unsicher mit fiepsenden Geräuschen über den Teppich, als ob er ein Verdurstender auf seinen letzten Zentimetern kurz vor dem Tod wäre. Ich habe diesen Bereich daher nun als NoGo-Zone markiert.
Im Wohnzimmer habe ich dem Roborock S6 MaxV auch mal einen schwarz/weißen Teppich zum Test gegeben; der an sich zwar nicht hochflorig, aber trotzdem sehr dick ist (Sehr dicker Untergrund unter den Teppichfasern): Leider wollte er auf diesen Teppich überhaupt nicht fahren. Er versuchte es immer wieder und kam dabei ab und an auch mal halb drauf. Dann fuhr er allerdings sofort wieder herunter, wenn er auf schwarze Bereiche getroffen war. – Auch hier: Da hätte ich von einem aktuell 650 €uro teurem Roboter wirklich mehr erwartet!
Optik, Verarbeitung und Handhabung:
Nachdem ich mit Teppichen eher schlechte Erfahrungen machen musste, wollte ich jetzt aber auch nochmal etwas Positives berichten: Der Roboter ist durch und durch hochwertig und schick. Etwas schade finde ich die Glossy-Oberfläche, das hätte nicht sein gemusst. Aber das ist ja Geschmackssache. Dafür ist der S6 MaxV super verarbeitet und das Konzept des Gerätes wirkt (abgesehen von der Gummibürste auf hochflorigen Teppichen) gut durchdacht. – Hatte ich beim Ecovacs Deebot Ozmo 930 immer das Problem, dass das Einsetzen und Entfernen das Wassertanks ziemlich hakelig war, läuft das beim Roborock S6 MaxV sehr smooth und unkompliziert. Statt hakelig ist es beim S6 MaxV eher ein sanftes Gleiten. Ebenso gut durchdacht finde ich die Lösung mit der Wischplatte, auf der man den Wischlappen befestigen kann: Man muss nicht den ganzen Wassertank entfernen oder den Roboter auch hochheben, um die Wischplatte zu entfernen. Mit zwei simplen Handgriffen kann man die Wischplatte sehr schnell und einfach vom Wassertank lösen. Auch habe ich bisher noch nicht erlebt, dass der Roborock seine Wischplatte verliert – Das war beim Ozmo 930 von Ecovacs leider ganz anders: Ständig lag das Teil irgendwo herum und wenn ich nach Hause kam, wurde nicht gewischt und in sehr vielen Fällen gab es dann noch allerlei andere Probleme. (Komplett ausgelassene Räume, zerstörte Karte, etc…) – Auch alle anderen Komponenten wirken durchdacht und sind hochwertig verarbeitet. Insgesamt ein stimmiges Konzept
Mein Fazit und was ich vermisse:
Der Roborock S6 MaxV ist ein Highend-Saug / Wisch Roboter, der mit 650 Euro nicht grade günstig ist. Die 650 Euro finde ich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht gerechtfertigt, da der Roboter eben doch noch die ein oder andere Macke hat.
- Teppiche werden tlw. nicht erkannt.
- Hochflorige Teppiche mag er gar nicht.
- Mit dicken Teppichen (auch ohne hohe Fasern) tut er sich schwer.
- Auch Mitte 2020 (Der Roborock S6 MaxV erschien schon im Juni) kann man den Roboter nicht mit 5 Ghz wlan einrichten.
- Rüttelplatte zum Wischen.
- (Optionale) Absaugstation.
Ein wirklich ganz Großes Manko ist aber wirklich alles, was mit Teppichen zusammenhängt – Ein Teppich darf offensichtlich weder hoch, noch hochflorig sein. Auch sollte er nicht zu dunkel sein. Am besten nichts, was in Richtung schwarz geht - @ Xiaomi / Roborock: Setzen, 6!
Ich kann nur hoffen, das Roborock in Sachen Teppichen noch gaaaanz viel via Firmware-Updates verbessert. – Ich würde z.B. vorschlagen: Auf Teppichen einfach die Bürste abschalten, dann verheddert sich die Seitenbürste nicht mehr in hohen Fasern. Die Farberkennung in Hinsicht auf dunkle Teppiche könnte man etwas feiner abstimmen.
Zum Glück kann man zumindest die höhere Saugleistung auf Teppichen einfach per App erzwingen.
Dafür habe ich in den letzten Tagen aber auch deutlich gemerkt, dass eine ausgereifte App in Verbindung mit einer guten Firmware echt goldwert ist. – Trotz der Probleme mit Teppichen entlastet mich der Roborock S6 MaxV im Alltag sehr und im Vergleich zu meinem vorherigen Ecovacs Deebot Ozmo 930 sind selbst diese Probleme wirklich gar nichts verglichen mit Ecovacs.
Das war es erst mal von mir – Danke für’s Lesen

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Zum Schluss möchte ich nochmal anmerken: Dieser Bericht ist lediglich meine Erfahrung und meine Meinung. Ich werde von keiner Firma davon bezahlt und habe meinen Roborock S6 MaxV selber bei Amazon gekauft.